Für den Musikstreamingdienst Spotify werden die Werbeeinnahmen immer wichtiger. Und CEO Daniel Ek mischt sich in Cannes unter die Leute.
«Wir haben ein grosses Bezahlgeschäft und ein grosses Umsonstgeschäft», sagte Jeff Levick, Spotify-CMO, gegenüber dem «Wall Street Journal». Daraus zöge das Unternehmen zwei «sehr rentable Einkommensströme». Inwischen hat der Musikstreamingdienst weltweit 100 Millionen aktive Nutzer, wovon nur rund 30 Millionen bezahlen.
Vor fünf Jahren, als Levick beim schwedischen Unternehmen einstieg, sah das noch anders aus. Damals definierte sich Spotify im Kern als On-Demand und Ad-Free-Streamingdienstleister. Das werbefinanzierte Angebot habe noch als «Köder» gegolten, um Leute fürs Bezahlangebot anzulocken. «Das hat sich erheblich verändert», resümiert Levick gegenüber dem US-Blatt.
Neue Werbeformen sind zum Beispiel Audio Ads, Video Ads oder «Native Integration». Letzteres ist im musikalischen Kontext bei Spotify etwa in der Form von gesponserten Playlists möglich. Einige der voreingestellten Playlists wie «Rap Caviar» werden laut Unternehmensangaben über eine Milliarde Mal wöchentlich angeklickt.
Auch wenn die Einkünfte aus der Werbung zurzeit noch hinter den Einnahmen des Bezahlangebots zurückstünden: Die Werbeeinkünfte haben sich in den letzten zwei Jahren jährlich verdoppelt - und ihr Anteil soll weiter anwachsen. Gemäss Levick seien «grössere Deals» im Werbebusiness in Planung.
Wie zur Bekräftigung dieser Stossrichtung reist Spotify-Gründer und CEO Daniel Ek nach Cannes, wo er am Werbefestival am Mittwochvormittag zum ersten Mal überhaupt als Redner auftreten wird. In seinem «fireside chat» wird es darum gehen, «wie Technologie und Menschen Big-Data-Probleme für die Konsumenten lösen», heisst es aus Cannes.