Als die Menschen während des Lockdowns ihre Stuben kaum mehr verlassen durften, hatte der schwedische Streamingdienst Spotify seine besten Zeiten. Alle wollten Musik hören.
Die Belegschaft wurde stark aufgestockt. In nur zwölf Monaten bis Ende September 2022 ist das Unternehmen mit über 2400 zusätzlichen Jobs um mehr als 30 Prozent rapide gewachsen.
Jetzt sitzen die Menschen nicht mehr endlos vor ihren Musikanlagen und das hat Konsequenzen. Als nächste grosse Firma aus der Tech-Branche muss Spotify entsprechend abspecken. Rund 600 Mitarbeitende sind überflüssig geworden. Das entspricht etwa 6 Prozent der Belegschaft von gut 9800 Vollzeitstellen.
«Rückblickend war ich zu ambitioniert bei Investitionen, die unser Umsatzwachstum überholten», schrieb Gründer und CEO Daniel Ek am Montag in einer E-Mail an seine Crew.
Er «übernehme die volle Verantwortung» für die Schritte, die Spotify bis zu diesem Punkt gebracht hätten. Beim Abbau plant Spotify mit Kosten zwischen 35 und 45 Millionen Franken für Abfindungen.
Weil der Online-Werbemarkt sich inzwischen abgekühlt hat, sprudeln auch hier die Einnahmen spärlicher. Ek hatte Werbung zu einer zweiten Säule des Spotify-Geschäfts neben Musik-Abos gemacht.