Am Sonntag, 5. November wäre «Spiegel»-Gründer Rudolf Augstein 100 Jahre alt geworden.
Grund genug, um zu feiern: Das Hamburger Nachrichtenmagazin liess am Freitag zu Ehren seines 2002 verstorbenen Übervaters die Korken knallen. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stand auf dem Programm.
Auch publizistisch lässt der «Spiegel» Rudolf Augstein derzeit nochmals in vollen Zügen aufleben. So gibt es etwa eine Blattkritik der ersten Magazin-Ausgabe vom Januar 1947: «dünn, männlich und zum Flachwitz neigend», so das etwas flapsige Urteil aus sicherer Distanz von fast 77 Jahren.
Oder man kriegt einen «Brief an die Leser» von 1961 zu lesen, in dem der Herausgeber Augstein begründet, warum sein Blatt immer wieder kräftig austeilt und ebenso kräftig einstecken muss – und dass sein Blatt sagen muss, «was ist».
Und in einer Porträt-Serie erfährt man im letzten Teil unter anderem, wie Rudolf Augstein von der deutschen Wiedervereinigung träumt und «am Ende die Kontrolle über seine selbstbewusst auftretende Redaktion verliert».