Auch eine Fachzeitschrift des Bundes schnallt den Gürtel enger: Der «Eisbrecher» des Bundesamtes für Informatik und Telekommunikation (BIT) erscheint ab 2019 nur noch drei- statt viermal jährlich. Die Print-Ausgabe fällt im Sinne einer Online-Only-Strategie sogar ganz weg.
«Die Reduktion von vier auf drei Einzelnummern verursacht keine Personalreduktion», sagte BIT-Vizedirektor Marc Raum auf Nachfrage des Klein Reports. Das Team könne sich aber «anderen Aufgaben» widmen, «zum Beispiel der Verbesserung der Kundenzufriedenheit oder dem Kundendialog».
Während die Personalressourcen mit der Online-Only-Strategie umgelenkt werden, können an Druckkosten «wenige Tausend Franken» eingespart werden, sagte Marc Raum weiter. Mit dem Druck des «Eisbrechers» beauftragt war das Bundesamt für Bauten und Logistik.
Auf die Gründe des Entscheids angesprochen, sagte der Vizedirektor weiter: «Einerseits glauben wir, dass wir unsere Leserinnen und Leser mit den digitalen Formaten noch gezielter ansprechen können. Andererseits hat sich die ganze Bundesverwaltung zum Ziel gesetzt, ihre Druckkosten zu reduzieren.»
Eine inhaltlich-publizistische Veränderung sei mit dem Wechsel nicht geplant. Allerdings lägen mit der ausschliesslich digitalen Erscheinungsform auch neue Fragen auf dem Tisch, sagte Marc Raum weiter: «Wollen wir am Prinzip von periodischen PDF-Ausgaben festhalten oder einzelne Artikel als RSS-Feed posten? Wollen wir zielgruppenspezifische Inhalte entwickeln?» In den nächsten zwei Jahren wollen die «Eisbrecher»-Verantwortlichen diesen Fragen nachgehen.
Das IT-Amt hat die Print-Version in Raten verabschiedet: Seit Ende 2017 finden die Leser die «Hauptartikel» auf der BIT-Website. Im kommenden Dezember wird der «Eisbrecher» zum letzten Mal als Papierheft erscheinen.
Ab 2019 werden dann alle Artikel nur noch online publiziert. Und dies nur noch dreimal pro Jahr. Das Heft war bisher viermal jährlich in die Briefkästen geflattert.
Als «BIT Kundenzeitung» war die Nullnummer im August 2002 erschienen, damals noch in Schwarz-Weiss. Die Namensänderung zu «Eisbrecher» erfolgte schon ein Jahr später. Seither berichtet der Titel über die Informatikprojekte des Bundes und gibt den PC-Usern Tipps.
«Der `Eisbrecher´ als bundesinterne Kundenzeitschrift ist Teil unserer Kommunikationsaufwände», sagte Marc Raum gegenüber dem Klein Report auf die Frage nach der Finanzierung.