Der Zürcher Verlag Tamedia baut weitere 55 Stellen ab. Von den Entlassungen betroffen sind die Zentralen Dienste des Medienkonzerns, die um 10% verkleinert werden. Der erneute Abbauschritt ist eine Anpassung an den schwierigen Markt. Wie Tamedia am Montag mitteilte, sind alle Bereiche der so genannten Zentralen Dienste vom Abbau betroffen. Wie viele Angestellte im Zusammenhang mit dem Abbau der über 50 Stellen genau entlassen werden, ist laut Tamedia-Sprecherin Franziska Hügli noch offen. Bis 2005 sollen auch im Druckzentrum Bubenberg rund 50 Stellen abgebaut werden. Mit den Entlassungen will der Konzern die Kosten in den für alle Abteilungen tätigen Zentralen Diensten gegenüber 2002 um 23 Millionen Franken oder rund 22% senken. Gleichzeitig verkauft Tamedia diverse «nicht strategische Beteiligungen» und will sich künftig auf die drei operativen Bereiche Zeitungen, Zeitschriften und Elektronische Medien konzentrieren.
Im Juni gab Tamedia bereits eine Reorganisation des Bereichs Zeitschriften bekannt. Der damit zusammenhängende Abbau belief sich auf 140 Stellen. Für die erneuten Entlassungen will sich Tamedia am Sozialplan im Zusammenhang mit den Entlassungen bei den Zeitschriften orientieren. Die Restrukturierungskosten liegen laut Mitteilung «im tiefen zweistelligen Millionenbereich». Der jüngste Abbau sei eine Anpassung an die gegenwärtige Kapazitätsauslastung und an die mittelfristig zu erwartende Ertragslage der Medienbranche. Laut Hügli hat auch der im Sommer beschlossene Abbau bei den Zeitschriften zu einer geringeren Auslastung bei den Zentralen Diensten geführt.
Das im Dezember 2001 verabschiedete Projekt zur Erneuerung der Zeitungsdruckmaschinen wird termingerecht umgesetzt. Die bestellten vier Druckmaschinen werden ab Mitte 2004 bis Ende 2005 in zwei Schritten in Betrieb genommen. Die ursprünglich auf 156 Mio. Franken veranschlagten Projektkosten für Rota 2005 ermässigen sich dank gutem Projektmanagement und dem Verzicht auf eine fünfte Maschine um rund 42 Mio. Franken. Die neue innovative Technik sowie die höheren Druckkapazitäten führen im Druckzentrum Bubenberg bis Ende 2005 zu einem Abbau von rund 50 Stellen.
Montag
06.10.2003