Der amerikanische Medienkonzern Buzzfeed schliesst sein Nachrichtenportal «Buzzfeed News». Dieses hat 2021 mit einer Recherche zur Inhaftierung von Uigurinnen und Uiguren in China den Pulitzerpreis gewonnen.
Das Portal war aber nie rentabel, wie Buzzfeed-CEO Jonah Peretti letzte Woche in einem internen Memo eingestehen musste. Das Unternehmen hat einen internationalen Sparkurs eingeläutet. Diesem sollen 15 Prozent des Personals zum Opfer fallen. Buzzfeed rutschte im vergangenen Jahr mit einem Verlust von 200 Millionen Dollar bei einem Umsatz von nur 437 Millionen Dollar tief in die roten Zahlen.
In der Schweiz ist Ringier Anfang 2015 eine Zusammenarbeit mit Buzzfeed eingegangen. Videoinhalte der Online-Plattform mit Sitz in New York wurden auf blick.ch und blickamabend.ch den Nutzerinnen und Nutzern in einem eigenen Channel zur Verfügung gestellt. Damals sprach Ringier von 50 neuen Videos pro Woche.
Buzzfeed ist bekannt für schnelle und leichte Unterhaltung, die möglichst gut in den sozialen Medien geklickt und geteilt werden soll. Gleichzeitig fand sich im Portfolio des Verlags mit «Buzzfeed News» auch eine Nachrichtenabteilung, die seit zwölf Jahren mit investigativen Recherchen auf sich aufmerksam machte.
Von den insgesamt 1200 Mitarbeitenden beim Medienkonzern verlieren nun 60 Journalistinnen und Journalisten in der News-Abteilung ihren Job.
Ernsthafte Nachrichten und Recherchen sollen aber künftig auf «Huffpost» weiter erscheinen, einem Medienportal, dass Buzzfeed 2020 gekauft hat. Einige der vom Sparkurs betroffenen Personen sollen dort eine neue Stelle finden, wie es heisst.
Der deutsche Ableger von «Buzzfeed News» ist 2019 mit dem Nannen Preis in der Kategorie Investigation ausgezeichnet worden.
Im August 2020 übernahm der Verleger Dirk Ippen den Ableger und fügte das Newsportal in die Ippen-Gruppe ein.