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Montag
25.02.2013

Mit dem Kanal ZDFkultur wollte das Zweite Deutsche Fernsehen neue Zielgruppen gewinnen. Sparen heisst nun aber die Losung und deshalb wird der digitale Spartenkanal gekillt. ZDF-Intendant Thomas Bellut kündigte das Aus für ZDFkultur an. Er werde den Bundesländern und dem ZDF-Fernsehrat vorschlagen, den Digitalkanal in seiner jetzigen Form einzustellen, liess er bekannt geben.

Im Mittelpunkt des Programms standen Musik, Filmkultur, Gaming und Netzkultur. Der Kanal wollte mit grossen Festivals, Indie-, Pop- und Rock-Abenden sowie mit Moderatorinnen wie Katrin Bauerfeind und Charlotte Roche eine Stimme der Jugendkultur sein. Bei der Kritik kamen die Formate gut an: Die - inzwischen eingestellte - Talkshow «Roche & Böhmermann» sowie die Comedy-Sendung «Götter wie wir» und das Magazin «Kulturpalast» waren 2013 für den Grimme-Preis nominiert - ein beachtliches Ergebnis für einen Spartenkanal.

Die von der Politik geforderte Beitragstabilität zwinge das ZDF zu Sparmassnahmen, erklärte Bellut. Der Etat von ZDFkultur betrug den Angaben zufolge im Jahr 2012 18 Millionen Euro. 75 Millionen Euro muss das ZDF auf Druck der Kontrollmission KEF einsparen. Und das bis 2016 - deshalb hat das ZDF bereits angekündigt, insgesamt bis zu 400 Vollzeitstellen streichen zu wollen.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte, dass das ZDF die unumgänglichen Sparmassnahmen nicht zu Lasten journalistischer Arbeitsplätze umsetze.