Das erste Schmunzeln an der Zürcher Vorab-Medienvisionierung des neuen Schweizer Familienfilms «Schellen-Ursli» galt nicht dem Drehbuch, sondern der rund zweisekündigen Logo-Einblendung des Detailhandelsunternehmens Spar als Presenting-Sponsor. Doch da steckt mehr dahinter.
«Das Spar-Engagement war für uns ein riesiger Glücksfall», meint der C-Films-Produzent Peter Reichenbach auf Anfrage des Klein Reports. «Die Firma hatte schon vor einigen Jahren ein paar Schellen-Ursli-Produkte im Sortiment. Und falls sie erneut eine Schellen-Ursli-Produktlinie zum neuen Film realisieren dürfte, wollte sie mit an Bord sein.» Et voilà: Rund 40 neue Produkte unter dem Label «Schellen-Ursli» von Mützen bis Sirups sind aktuell in den Spar-Regalen zu finden.
Im Gegenzug hat sich die Sankt Galler Spar Handels AG gemäss Reichenbach mit einem «substanziellen Betrag» an den Filmproduktionskosten von 5,6 Millionen Franken beteiligt. So glücklich der Erfolgsproduzent mit seinem Presenting-Sponsor auch ist, meint er dennoch: «Ich war etwas enttäuscht, dass wir damals keine anderen renommierten Schweizer Firmen für `Schellen-Ursli` gewinnen konnten.» Er meint dabei insbesondere jene Firmen, die sonst nur zu gerne ihre Schweizer Tradition und Kultur betonen.
Der sogenannte «Captive Audience»-Auftritt von Spar gleich zu Filmbeginn erinnert an denjenigen der Schweizer Mobiliar im Familienfilm «Mein Name ist Eugen» aus dem Jahre 2005, bei dem die C-Films ebenfalls als Co-Produzentin zeichnet. Gut möglich, dass just dieses Presenting-Sponsor-Prinzip in Zeiten des Wegzappens und Werbeblockens bald auch bei anderen Kinofilmproduktionen Anwendung findet.