An der «Swiss Party» des Cannes Lions International Festival of Creativity an der Plage Miramar sprach der Klein Report am Donnerstagabend mit zwei Schweizer Young-Lions-Teams über ihre Erfahrungen am Wettbewerb. Sie hatten nur 24 Stunden Zeit, um eine Kampagne zu skizzieren.
Sandy Pfuhl, Junior Art Director bei Publicis Communications, Kategorie Cyber: «Es war eine sehr spannende Erfahrung. Wir haben zwar vorher das Bootcamp absolviert, aber die 24 Stunden fühlten sich hier nur noch wie zehn Stunden an. Wir standen unter grossem Stress und man merkt den Druck erst recht, wenn man die 50 weiteren Teams aus den anderen Ländern sieht und hinter Sri Lanka und Schweden sitzt», so die Junior Art Directorin im Interview mit Vera Tschan vom Klein Report.
Pfuhl: «Doch die Erfahrung in Cannes zu sein war sehr lehrreich. Die Competition an sich war spannend und nervenaufreibend, aber dadurch, dass wir die Arbeiten der Konkurrenz noch nicht gesehen haben, ist es schwierig einzuschätzen. Die Arbeiten werden zwar bald Online geschaltet, aber daraus müssen wir unsere eigenen Rückschlüsse ziehen, da wir kein direktes Feedback bekommen. Die tollen Speeches und die vielen Leute aus der internationalen Kreativbranche kennenzulernen, war für mich sehr lehrreich und nehme ich gerne mit auf meinen weiteren Weg.»
Edoardo Moruzzi, Junior Art Director bei Publicis Communications, Kategorie Cyber: «Das Thema `Stop domestic Violence` war für mich die grösste Herausforderung beim Wettbewerb. Ich empfand es sehr schwer umsetzbar, weil bereits schon viel dazu produziert wurde. Wir hatten einige Ideen und bei der Recherche mussten wir dann feststellen, dass es diese bereits gab. Etwas Neues zu machen war herausfordernd. Ich hatte vom Networking mehr erwartet. Ich empfand die Leute eher als zurückhaltend und unpersönlich. Das fand ich etwas schade.»
Emilie Oltramare, Junior Art Director bei Mao Communication, Kategorie Print: «Ich konnte in dieser kurzen Zeit viel lernen. Es war für mich ein Gewinn, mal unter solch enormem Druck zu arbeiten und trotzdem gute Ideen zu haben. Auch wenn wir leider nichts gewonnen haben. Ich habe gelernt nur simple Ideen auszuführen und nicht kompliziert zu denken, besonders angesichts der kurzen Zeit. Man muss direkt zum Schwerpunkt übergehen.»
Michel Kissling, Graphic Designer bei der Agentur TBWA Zürich, Kategorie Print: «Ich fand es schön die anderen Teams aus den anderen Ländern wie China kennenzulernen. Wir hatten wirklich eine super Stimmung untereinander. Emilie und ich führten am nächsten Tag ein Debriefing durch, als wir die Gewinner erfuhren. Falls es ein nächstes Mal gibt, sollten wir viel mehr Zeit investieren, um eine gute Idee zu finden und dann die Einfachste in der übrigen Zeit umsetzen.»
Montag
27.06.2016
Emilie Oltramare & Michel Kissling