Weiss ausgerechnet die Sozialhilfechefin von Dübendorf nicht, wie man mit Menschen umgeht? Die Jungen Grünen Zürich schenkten ihr am Dienstag das Buch «Über den Umgang mit Menschen» von Adolph Freiherr von Knigge. Julian Croci, Co-Präsident der Jungen Grünen Zürich, erklärt dem Klein Report, weshalb die Leiterin der Sozialhilfe dringend eine Knigge-Nachhilfe braucht.
Den Stein um die Leiterin der Sozialhilfe Dübendorf brachten Vorstösse von Politikern der Grünen- und der SP-Fraktion aus dem Gemeinderat ins Rollen: «Hat der Stadtrat Kenntnis davon, dass Hilfesuchende bei der Sozialhilfe abgewiesen und unfreundlich bis respektlos behandelt werden?», wollte Flavia Sutter (Grüne) in einer Interpellation wissen.
Daraufhin deckte der «Tagesanzeiger» auf, dass sich das Sozialamt Dübendorf nicht nur respektlos, sondern teilweise auch widerrechtlich verhält. Das zeigte ein Bezirksratsentscheid, der dem Tagi vorlag.
Zudem dementierte die Leiterin der Sozialhilfe gegenüber einem NGO-Mitarbeiter, an die Richtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) gebunden zu sein - obwohl der Regierungsrat diese Richtlinien für die Stadt Dübendorf als verbindlich erklärte.
Doch die Geschichte um die Sozialhilfechefin ging noch weiter: Über Facebook betrieb P.B. «öffentlich Hetze gegen MigrantInnen und Asylsuchende», so die Jungen Grünen. «Findet der Stadtrat es richtig, dass diese Angestellte u.a. solche Klienten weiterhin betreuen muss, die sie auf ihrem Facebook-Account verunglimpft?», wollte deshalb Hans Baumann (SP) in seiner Interpellation wissen.
In der Zwischenzeit wurden bei der Sozialhilfe in Dübendorf «Massnahmen ergriffen», wie Julian Croci erklärt: So wurde eine unabhängige Meldestelle eingerichtet, die Beschwerden gegen die Sozialhilfe behandeln soll. Die Leiterin der Sozialhilfe selber wurde jedoch lediglich verwarnt und arbeitet nun wieder an gewohnter Stelle. Das geht den Jungen Grünen Zürich zu wenig weit.
«Wir wollen, dass diese Person in eine andere Behörde versetzt wird», sagt Croci zum Klein Report. Zudem fehle bis heute ein Bekenntnis des Stadtrats zu den SKOS-Richtlinien. «Dübendorf soll sich endlich zu diesen Richtlinien bekennen», so die abschliessende Forderung des Co-Präsidenten der Jungen Grünen Zürich.