Der Gesundheitszustand von Wikileaks-Gründer Julian Assange hat sich in der Haft in Grossbritannien massiv verschlechtert. Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen fordert nun seine «sofortige Freilassung» aus humanitären Gründen.
Zuletzt hatte bereits der UN-Sonderberichterstatter Nils Melzer öffentlich seine «Besorgnis über die anhaltende Verschlechterung des Gesundheitszustands» von Julian Assange zum Ausdruck gebracht. Er zeige verschiedene Symptome psychischer Folter.
Auch eine Gruppe von mehr als 60 Ärztinnen und Ärzten warnte in einem Brief an die britische Innenministerin Priti Patel, die medizinische Lage sei «dringend». Assange müsse vom Hochsicherheitsgefängnis in Belmarsh in eine Klinik verlagert werden, da er sonst «im Gefängnis sterben könnte».
Reporter ohne Grenzen (ROG) verlangte am Dienstag, die Spionagevorwürfe gegen den Whistleblower fallenzulassen. «Wir gehen davon aus, dass er von den USA wegen seiner Journalismus-ähnlichen Aktivitäten ins Visier genommen wurde», so ROG-Geschäftsführer Christian Mihr. «Dies könnte zu einem gefährlichen Präzedenzfall für die Pressefreiheit werden.»
Über Julian Assanges Auslieferung in die USA soll im Februar 2020 entschieden werden. In den USA drohen dem Wikileaks-Gründer insgesamt 18 Anklagen, 17 davon basieren auf dem Spionagegesetz.