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Dienstag
21.08.2018

IT / Telekom / Druck

Der vielbewunderte Visionär und Unternehmer liess in einem Interview ungewohnt tief in die Abgründe seiner Psyche und Gesundheit blicken, was seine Freunde und die Tesla-Investoren gleichermassen beunruhigte. Trotzdem gab Elon Musk an, im gleichen Tempo weiterzumachen.

Getrieben von den Produktionszielen des neuen Tesla Model 3 arbeitet der CEO des Autobauers offenbar bis zu 120 Stunden pro Woche. Gegenüber der «New York Times» erklärte Elon Musk: «Es gab Zeiten, da habe ich die Fabrik drei Tage lang nicht verlassen – Tage, an denen ich nie hinausgegangen bin.»

Sein physisches und emotionales Wohlbefinden sei «tatsächlich nicht grossartig», so der Unternehmer: «Freunde sind vorbeigekommen, die wirklich besorgt sind.» Musk gab weiter an, nur mit Hilfe von Medikamenten schlafen zu können und seine Familie und Freunde nur noch selten zu sehen.

Die persönlichen Aussagen des scheinbar erschöpften CEO, der während des Interviews gemäss der «New York Times» mehrmals um Fassung ringen musste, sorgten an der Börse für Verunsicherung: Der Kurs der Tesla-Aktie fiel am Montag – nach mehrtätigen Verlusten – unter 300 Franken.

In einem offenen Brief appellierte Arianna Huffington, Gründerin des News-Portals «The Huffington Post», Elon Musk solle sein Arbeitspensum herunterfahren: «Tesla – und der Welt – würde es besser gehen, wenn du regelmässig den Akku aufladen und dich wieder mit deinen herausragenden Kreativitätsreserven verbinden würdest.»

Elon Musk twitterte hingegen, es sei für ihn ausgeschlossen, weniger zu arbeiten: «Ford und Tesla sind die einzigen US-Autofirmen, die den Bankrott vermeiden. Ich bin gerade von der Fabrik nach Hause gekommen. Sie denken, das ist eine Option. Das ist es nicht.»