Dass Frauen nicht so gut autofahren können, ist bekannt (Spässchen). Dass Frauen zuviel reden, ist auch bekannt (Spässchen).
Aus Spass wurde nun aber Ernst: Auf einer Betriebsversammlung des Fahrdienstes Uber, bei der es um die Verbesserung der Unternehmenskultur ging, erklärte Internet-Unternehmerin Arianna Huffington, dass Frauen einer Geschäftsleitung eher beiträten, wenn bereits Frauen im Gremium seien. Das sei hinlänglich bewiesen.
«Tatsächlich zeigt es, dass dann sehr viel mehr Gerede wahrscheinlich ist», erwiderte darauf am Dienstag Uber-Manager David Bonderman, was aber nicht als Spässchen gemeint war.
Ein Aufschrei der Entrüstung ging nicht nur durch Uber, sondern vor allem durch die sozialen Netzwerke, nachdem der Internetkonzern Yahoo Aufnahmen der Betriebsversammlung ins Netz gestellt hatte.
Der Uber-Manager streute umgehend Asche auf sein Haupt, seine Bemerkung sei «unangemessen und unentschuldbar». Die Zeichen von Reue über die abschätzigen Frauensprüche entbehren nicht einer gewissen Realsatire. Das Top-Kader von Uber steht unter anderem wegen Vorwürfen sexistischen und respektlosen Verhaltens gegenüber Frauen in der Kritik, worauf am Wochenende Verbesserungen der Unternehmenskultur beschlossen worden sind.
Uber-CEO Travis Kalanick hat nach massiver Kritik an seinem Führungsstil eine Auszeit angekündigt; Emil Michael hat nach Ermittlungen einer Kommission Uber bereits verlassen. David Bonderman trat per sofort zurück (kein Spässchen).