Das Social-Media-Phänomen Sophie Passmann ist im fast frauenfreien Feuilletonhimmel Deutschlands ein Star.
Drei Bücher, den Grimme-Preis für «Männerwelten», unzählige Podcasts, die Hauptrolle in der Amazon-Prime-Serie «Damaged Goods» schützen sie aber nicht vor dem Schicksal aller jungen Woke-Stars, nämlich dem Shitstorm.
Gestolpert ist Sophie Passmann über ihre eigene postkoloniale Wokeness, deren Radar offensichtlich ausgeschaltet war, wenn auch nur für einen kleinen Moment: «Wenn Redaktionen im Namen des Antirassismus eine schwarze Frau zum vermeintlichen Sprachrohr von rassistischen Erfahrungen in Deutschland machen, führt das dazu, dass wieder nur ein Standard reproduziert wird: Wer spricht am lautesten, am funkiesten in ein Mikrofon hinein?»
Dies war die Antwort Passmanns auf die Frage des Frauenmagazins «Annabelle» nach «Inhalt und Identity».
Der Shitstorm tröpfelt weiter, obwohl sich Passmann inzwischen entschuldigt hat. Dies mit den Phrasen, die Standard bei derartigen Storys sind: Die «Passage» sei «missverständlich», «ihr Fehler», und sie hätte Leute verletzt, das sei nicht ihre «Absicht» gewesen, es tue ihr leid.
Gleichzeitig behauptet Passmann, das Interview nicht «gründlich freigegeben» zu haben.
Nach der Entschuldigung wurde Passmann aber vom wichtigen Influencer Stephan Anpalagan weissgewaschen: Er gab ihr via Twitter seine Absolution.
Der Klein Report konstatiert: Wer braucht denn eigentlich noch weisse alte Männer-Feinde, wenn sie solche PoCs als Freund*innen hat?