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Freitag
19.12.2003

Sony will im kommenden Jahr einen Spielfilm-Service im Internet für Japan und Europa starten. «Das ist ein vollkommen neues Service-Modell», sagte Masayuki Nozoe von Sony am Freitag in Tokio. Derzeit kläre der japanische Medien- und Elektronikkonzern noch, welche Inhalte angeboten und in welchem Format die Daten komprimiert werden sollen. «Wir müssen noch prüfen, wie wir diesen Service gestalten und dabei profitabel sind», sagte Nozoe. In den USA bietet Sony bereits gemeinsam mit einer Reihe von Medienunternehmen unter der Marke Movielink einen Service an, über den Spielfilme direkt übers Internet an Kunden versendet werden. In Japan plant das Unternehmen gemeinsam mit Sharp, Kenwood und Pioneer, bereits im Frühjahr einen Download-Service für Musik zu starten. Ob Sony dazu ein mobiles Abspielgerät auf den Markt bringen will, um mit Apples Musikangebot iTunes und dem portablen MP3- Spieler iPod zu konkurrieren, wollte Nozoe nicht bestätigen.

«Der Vertrieb über traditionelle Kanäle wird insgesamt zurückgehen», sagte Richard Chu, Analyst bei ING Securities Ltd. «Der Schlüssel für den Internet-Vertrieb ist Sicherheit und Verschlüsselung.» Im vergangenen Geschäftshalbjahr (bis Ende September) musste Sony einen Einbruch beim operativen Gewinn um mehr als die Hälfte auf 49,9 Mrd. Yen (390 Mio. Euro) verzeichnen. Das Filmgeschäft schloss das Unternehmen im abgelaufenen Quartal mit einen operativen Verlust von 4,6 Mrd. Yen.