Die Musikkonzerne Sony und BMG wollen die Verschmelzung der beiden Unternehmen einleiten, nachdem die EU-Wettbewerbsbehörde die Fusion gutgeheissen hat. Alle Beteiligten müssten sich «mit Tatkraft und Entschlossenheit» dem Vereinigungsprozess widmen, forderte Bertelsmann-Vorstandsvorsitzender Gunter Thielen seine Mitarbeitenden am Dienstag auf. Er kündigte an, dass sich «schmerzhafte Einschnitte nicht überall vermeiden lassen werden». Zuvor war über den Abbau von 2000 Stellen spekuliert worden. Beide Konzerne wollen mit der Fusion bis zu 300 Mio. Dollar pro Jahr einsparen. Nach Auffassung von BMG-Vorstandschef Rolf Schmidt-Holtz wird die Verschmelzung mehr als ein Jahr dauern.
Die EU-Kommission will nach ihrer Billigung der Musik-Fusion den Markt weiterhin beobachten. Die Behörde betonte in Brüssel, die Konzentration in der Branche sei nun noch stärker. Die Zahl der Grosskonzerne sinke von 5 auf 4. Für ein Verbot oder Auflagen hätten aber keine ausreichenden Beweise vorgelegen. Preisabsprachen seien nicht nachzuweisen gewesen. Ohne den Zusammenschluss mit den japanischen Partnern hätte sich Bertelsmann vermutlich einer anderen Fusion im Musikmarkt gegenüber gesehen. Weltmarktführer im Tonträgergeschäft ist derzeit Universal Music, Tochter des französischen Vivendi-Konzerns. - Mehr dazu: Grünes Licht für Sony-BMG-Fusion
Dienstag
20.07.2004