Seit bald vier Jahren läuft gegen die Swisscom eine Untersuchung durch die Wettbewerbskommission des Bundes (WEKO). Wie die «SonntagsZeitung» schreibt, hat die Telekomanbieterin nun bereits vor einem endgültigen Entscheid eingelenkt.
Es geht um 3200 Kilometer Strassen, die nun (wieder) aufgerissen werden müssen und um eine halbe Million Glasfaseranschlüsse. Der halbstaatliche Telekom-Konzern installierte nämlich Leitungen für das ganze Quartier, der Bund verlangt von der Swisscom aber separate Glasfasern für jeden Haushalt. Dies ermöglicht es nämlich auch anderen Internetanbietern, in den Konkurrenzkampf einzusteigen.
Ausgelöst hat die Klage der Internetanbieter Init7. Die Swisscom hatte Multipunkt-Glasfaseranschlüsse verlegt, welche Internetdaten durch ein einziges Glasfaserkabel leiten. In den Quartieren wird die Leitung dann für die verschiedenen Hausanschlüsse aufgeteilt.
Bereits vor vier Jahren entschied die WEKO, dass die Glasfaseranschlüsse nicht in Betrieb genommen werden dürfen, da ansonsten konkurrierende Internetanbieter benachteiligt würden. Die «SonntagsZeitung» führt als Beispiel ein Schulhaus auf, dessen Unterricht durch die langsame Internetverbindung eingeschränkt wird.
Laut der Zeitung ist der Ausgang klar: Die Swisscom verliert den Rechtsstreit und muss eine Millionenbusse zahlen. Laut dem Artikel hat der Telekomanbieter deshalb bereits seine Pläne überarbeitet und baut sein Netz nun nach den Anforderungen der Wettbewerbshüter aus.
«Für uns heisst das, dass wir 3200 Kilometer mehr Strassen aufreissen müssen, um neue Leitungen zu verlegen», zitiert die Zeitung Thomas Stemmler, Chef für Regulierung und Politik bei der Swisscom.
Der Grund hierfür sei, dass die vielen zusätzlich benötigten Kabel nicht in den vorhandenen Rohren Platz hätten. Der Telekomkonzern nennt zwar keine konkreten Zahlen, doch Experten sprechen gegenüber der «SonntagsZeitung» von zusätzlichen Investitionen in der Höhe von zwei Milliarden Franken.