Erst kürzlich wurde Lukas Hässig, Inhaber und Betreiber des Finanzblogs «Inside Paradeplatz», wegen seiner Recherchen und investigativen Artikeln zur Raiffeisen-Affäre um Pierin Vincenz zum Journalisten des Jahres 2018 gekürt.
Jetzt sieht er sich auf der einen Seite viel Zuspruch, auf der anderen einem Shitstorm ausgesetzt. Der Kommentar der Gastautorin Isabel Villalon in «Inside Paradeplatz» unter dem Titel «50-jährig und ausgesteuert? Verbrenne Pass und ID und lerne Arabisch» lässt seine Leser und Leserinnen heiss laufen, über 400 äusserten sich. So viele Kommentare gab es noch nie auf dem Portal, das sich bisher eher den Fehlentwicklungen und Intrigen in Banken und Beratungsfirmen als Gesellschaftsfragen widmete.
Auch der «Sonntags-Blick» möchte nicht zurückstehen. «Hetzartikel gegen Asylbewerber», schreibt Thomas Schlittler, «Inside Paradeplatz» verbreite Fake News. Der Artikel bediene sich nicht nur billigster Polemik, sondern beinhalte auch unbestreitbare faktische Fehler.
Natürlich lässt sich über das Werk von Villalon trefflich streiten, aber fest steht auch, dass da jemand einen Kommentar geschrieben hat, überspitzt und polemisch und sicher nicht konsensorientiert, aber genau so, wie es die Gattung des Kommmentars vorsieht.
Die Ringier-Journaille (mit Pleite bei Berichterstattung über Ernest&Young und Raiffeisen, wie ein Kommentator schreibt) ballere wieder mal undifferenziert und primitiv gegen Hässig, so der Chor der Einlassungen auf «Inside Paradeplatz» zum Artikel des «Sonntag-Blicks».