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Montag
13.11.2023

Medien / Publizistik

Die scheidende Vizedirektorin der Luzerner Journalistenschmiede will sich selbständig machen im Bereich von Verwaltung und Politik. (Bild © MAZ)

Die scheidende Vizedirektorin der Luzerner Journalistenschmiede will sich selbständig machen im Bereich von Verwaltung und Politik. (Bild © MAZ)

MAZ-Vizedirektorin Sonja Döbeli Stirnemann nimmt nach 20 Jahren den Hut. Der Klein Report hat sie zu ihrer Zeit an der Luzerner Journalistenschmiede und ihren beruflichen Plänen befragt.

Letzten November ist beim MAZ, das sich seit einiger Zeit neu Institut für Journalismus und Kommunikation nennt, erneut ein Strategieprozess angestossen worden. Wie waren Sie involviert?
Sonja Döbeli Stirnemann: «Ein Strategieprozess muss regelmässig angestossen werden. Wir waren uns alle einig, dass jetzt der richtige Zeitpunkt dazu ist.»

Wie ist der Stand des Strategieprozesses?
Döbeli Stirnemann: «Erste Analysen sind erfolgt. Ich schätze den Abschluss auf Sommer 2024.»

Wann sind Sie zum Entschluss gekommen, nach 20 Jahren beim MAZ einen neuen Weg zu gehen? 
Sonja Döbeli Stirnemann: «Ein solcher Entscheid trifft man erst nach reiflicher Überlegung – man macht einen eigenen Strategieprozess durch – und mein eigener Strategieprozess hat ergeben, dass ich die Chance für einen beruflichen Neuanfang packen möchte. Das MAZ ist in guten Händen und kann in die nächste Dekade starten.»

Sie beginnen mit 55 Jahren einen beruflichen Neuanfang. Was sind Ihre Gedanken dazu und was werden Sie beruflich genau machen? 
Döbeli Stirnemann: «Mit 55 Jahren hat man noch eine Perspektive von zehn Berufsjahren – genügend, um noch etwas aufzubauen. Ich war parallel zu meiner Tätigkeit am MAZ politisch aktiv und plane nun die Selbständigkeit im Umfeld von Verwaltung und Politik.»

Wann verlassen Sie das MAZ? 
Sonja Döbeli Stirnemann: «...das gilt es noch zu definieren. Es liegt mir fest am Herzen, dass die Übergabe gut läuft.»

Sie sind als Finanzchefin seit 20 Jahren in der Geschäftsleitung des MAZ. Was hat sich aus Ihrer Sicht in den letzten Jahren verändert? 
Döbeli Stirnemann: «...sehr viel. Zum einen war die Medienvielfalt und die Medienmacht vor 20 Jahren viel grösser. Die Verlagshäuser hatten Geld und investierten in die Aus- und Weiterbildung. Mit der Digitalisierung erodierte das Geschäftsmodell und die Studierendenzahlen nahmen ab. Im Gegenzug dazu stieg die Nachfrage im PR-Bereich. Das MAZ wuchs trotz der Umwälzungen kontinuierlich und steht auf einem soliden finanziellen Fundament.» 

Wie ist Ihre Einschätzung bezüglich der Mitbewerbersituation für das Ausbildungszentrum MAZ? 
Sonja Döbeli Stirnemann: «Es kochen alle mit Wasser. Das MAZ hat sicher den grossen Vorteil, dass die Stiftung von allen Stakeholdern der Medienbranche getragen wird.»

Was waren die schönsten Momente für Sie in dieser langen Zeit beim MAZ? 
Döbeli Stirnemann: «Die Diplomfeiern – und so die Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit zu sehen.»