Die Glarner Fridolin-Medien bauen mit der Übernahme der Rapperswiler Gratiszeitung «Obersee Nachrichten» ihr Verbreitungsgebiet bis an den oberen Zürichsee aus.
Somedia, die bisherige Eigentümerin des Gratis-Titels, will sich im Gebiet Glarus-Obersee auf die Herausgabe «tagesaktueller Medien» konzentrieren. Die Glarner Gratiszeitung «Glarner Woche» wird eingestellt.
«Wir geben aktuell in einem vergleichsweise kleinen Raum von Linthal bis Rapperswil vier Zeitungen, zwei Online-Newsplattformen und ein Lokal-TV heraus. Aufgrund der rückläufigen Werbeeinnahmen haben wir uns entschieden, in dieser Region die Kräfte zu bündeln», begründete Somedia-CEO Thomas Kundert den Schritt auf Anfrage des Klein Reports.
Der Handwechsel der «Obersee Nachrichten» an die Herausgeberin der Gratis-Wochenzeitung «Fridolin» erfolgt auf den 1. August. Somedia konzentriert sich in Zukunft auf die Tageszeitungen «Glarner Nachrichten», das Newsportal südostschweiz.ch, Radio Südostschweiz, TV Südostschweiz sowie die gemeinsam mit Tamedia herausgegebene «Linth-Zeitung» im St. Galler Wahlkreis See-Gaster.
Aufgrund der strategischen Fokussierung auf die Region Glarus-Obersee hat sich Somedia zudem dazu entschieden, die «Glarner Woche» nicht mehr weiterzuführen. Die einmal wöchentlich erscheinende Gratiszeitung mit einer Auflage von mehr als 20’000 Exemplaren wurde vor über 14 Jahren im Zusammenhang mit der Glarner Gemeindestrukturreform lanciert. Im Juli 2022 wird die letzte Nummer die Druckerei verlassen.
Den betroffenen Mitarbeitenden sollen innerhalb des Unternehmens andere Stellen angeboten werden. «Bei der ‚Glarner Woche‘ betrifft es direkt zwei Redaktorinnen. Wir haben aktuell bei Somedia diverse vakante Stellen auf den Redaktionen, die wir anbieten können», so Kundert weiter.
Die neue Besitzerin der «Obersee Nachrichten» gibt seit 1965 den «Fridolin» heraus, der im Glarnerland und in angrenzenden Gemeinden gratis an die Haushalte verteilt wird.
«Mit den ‚Obersee Nachrichten‘ können wir die Reichweite für Werbetreibende in einer wirtschaftlich starken Region zu attraktiven Bedingungen deutlich vergrössern», sagte Ernst Willi, Geschäftsführer der Fridolin-Medien.
«Wir wollen neue oder frühere Leser und Leserinnen mit sauber aufbereiteten journalistischen Inhalten ansprechen.»