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Freitag
10.12.2010

Reporter ohne Grenzen (ROG) hat am Donnerstag die somalische Hörfunkstation «Radio Shabelle» als «Medium des Jahres» ausgezeichnet. Der Sender ist eine der bekanntesten privaten Radiostationen in Somalia. Die Mitarbeiter sind gemäss Reporter ohne Grenzen ständiger Gewalt und regelmässigen Drohungen ausgesetzt. Inmitten von Chaos und Zerstörung in dem nordostafrikanischen Land hält der Sender seinen Betrieb in Mogadischu aufrecht.

«Radio Shabelle» versuche, unabhängig über somalische Ereignisse zu berichten, und lehne es ab, Sprachrohr von Gruppierungen oder Individuen zu sein. Deswegen ist die Radiostation zu einem führenden Ziel der islamistischen Milizen Al-Shabaab und Hizb Al-Islam geworden. Im Juni 2009 wurde der Leiter von «Radio Shabelle», Mukhtar Mohamed Hirabe, auf dem Weg in die Innenstadt von Mogadischu mit vier Kopfschüssen getötet. Sein Vorgänger, Bashir Nur Gedi, wurde im Jahr 2007 ermordet.

Der Preis für Pressefreiheit und Menschenrechte wurde in diesem Jahr zum 19. Mal verliehen. Die internationale Jury bestand aus Journalisten und Menschenrechtsaktivisten.