Die 38. Solothurner Literaturtage gingen mit einer Lesung von Franz Hohler und Rückblicken von Nora Gomringer sowie dem Karikaturisten Pierre Wazem zu Ende.
In gut besuchten Veranstaltungen wurde einem breiten Publikum das Literaturschaffen der Schweiz und des Auslands des vergangenen Jahres in allen vier Landessprachen präsentiert.
Gemäss einer ersten Bilanz wurden an den Literaturtagen trotz des guten Wetters 15'000 Eintritte verzeichnet. Zu den Höhepunkten der Werkschau gehörte unter anderem die Eröffnung mit einer Programmvorschau von Jens Nielsen.
In vollen Sälen lasen Adolf Muschg, Charles Lewinsky, Judith Kuckart, Hansjörg Schertenleib und Nora Gomringer. Die neuen Formate, wie etwa Skriptor oder die Stunde der kurzen Form, wurden begeistert aufgenommen. Kleinere Veranstaltungen wie der Poesiesalon, das Zukunftsatelier Buch_Text und die Literatur im Dunkeln sowie das Aussenpodium und die Late Nights in der «BAR» fanden ebenfalls ein interessiertes Publikum.
Ein Erfolg war die Ausweitung des Programms für Kinder und Jugendliche (JuKiLi). Neu fanden auch Lesungen vor Auffahrt statt, von Montag bis Mittwoch. Dadurch konnten 48 zusätzliche Schulklassen vom Angebot profitieren.
Bei der Veranstaltung «Autoren im Dialog» trafen Adolf Muschg und Feridun Zaimoglu aufeinander. Nach der gegenseitigen Lektüre ihrer Bücher tauschten sie sich in kollegialer Weise darüber aus.
Tags zuvor begegneten sich Charles Lewinsky und Sacha Batthyany in einem ausverkauften Saal zum Gespräch. Sie sprachen über die Figuren ihrer Bücher und diskutierten darüber, wie sie das Thema des Bösen in ihren Texten verhandeln.
Drei Podiumsgespräche befassten sich mit Literatur und dem gesellschaftlichen Zusammenhang, in dem die Literatur steht und wirkt. Der algerische Autor Boualem Sansal und der Theologe und Fachjournalist für Religion und Gesellschaft Michael Meier begeisterten das Publikum mit einem brisanten Gespräch über die Rolle der Religionen in unseren Kulturen.
Und die Autoren Daniel de Roulet, Martin Bieri und die Autorin Ruth Schweikert nahmen Stellung zu der Frage, wie Literatur und Theater mit «Krisen, Kriegen und Klagen» umgehen. Zudem wurden kulturpolitische Fragen zur Abhängigkeit von Kultur und Politik von Annette Hug, Sibylle Birrer und Manuel Bürgin kritisch diskutiert.