Auf Initiative der Solothurner Filmtage und des Förderfonds Engagement Migros wird am 6. Juni das Label «filmo» lanciert. Ziel des Projektes ist es, alte Filmklassiker digital aufzubereiten und diese über Video-on-Demand-Plattformen zu verbreiten.
Zehn Schweizer Filme, produziert zwischen 1945 und 2008, sind zum Start im Angebot von «filmo». Verschiedene Expertinnen und Experten, darunter der Filmjournalist Michel Bodmer oder Emilie Bujès, die Künstlerische Direktorin des Dokumentarfilm-Festivals Visions du Réel Nyon, haben die Auswahl unter Einhaltung bestimmter Kriterien getroffen.
Die alten Klassiker wurden in Absprache mit den Filmschaffenden und Rechteinhabern für die Neuveröffentlichung aufbereitet – in HD-Qualität und mit einem neuen Trailer, der Lust auf mehr macht. Zudem wurden die Filme dreisprachig in Deutsch, Französisch und Italienisch untertitelt.
Für die Verbreitung der entstaubten Schätze hat «filmo» einen eher unkonventionellen Weg gewählt: Statt die neu digitalisierten Filme des Labels über einen eigenen Dienst zu veröffentlichen, werden diese über bereits bestehende Plattformen ans Publikum gebracht.
Titel wie «Die letzte Chance» (Leopold Lindtberg, 1945) oder «Das Boot ist voll» (Markus Imhoof, 1981) sind so direkt bei Teleclub On Demand, cinefile, iTunes Movie Store, leKino, Sky Store oder UPC OnDemand zum kostenpflichtigen Leihen und Kaufen erhältlich. Ein einheitliches Logo-Design kennzeichnet die Filmreihe.
Das Angebot soll laufend durch die Veröffentlichung weiterer Staffeln ausgebaut werden. Neben den Lizenzverhandlungen, der Anlieferung und der Platzierung der Filme kümmert sich «filmo» auch um die Kommunikation und die Umsetzung von Marketingmassnahmen sowie die Abrechnung mit den Plattformen.
Ermöglicht wird das von den Solothurner Filmtagen realisierte Projekt durch Engagement Migros, den Förderfonds der Migros-Gruppe. Finanziell ist «filmo» nach eigenen Angaben «zu erheblichen Teilen» auf Drittmittel angewiesen.
«Es ist uns ein grosses Anliegen, Schlüsselwerke des Schweizer Films einem breiten Publikum zu vermitteln», sagt Seraina Rohrer, die scheidende Direktorin der Solothurner Filmtage. Britta Friedrich, Projektleiterin bei Engagement Migros, ergänzt: «Ein grosser Teil des Schweizer Filmerbes ist nicht dauerhaft öffentlich zugänglich oder sogar vom Zerfall bedroht. Deshalb investiert ‚filmo’ auch in die Restauration und sorgt dafür, dass die Schweizer Filmgeschichte nicht verblasst.»