Der Programmleiter der Zürcher Kinos Riffraff und Houdini und des Kinos Bourbaki in Luzern wird mit dem «Prix d’honneur» der 56. Solothurner Filmtage ausgezeichnet.
Der Kinopionier Frank Braun ist auch Initiant des internationalen Festivals für Animationsfilm Fantoche in Baden und setzt sich seit mehr als 30 Jahren für eine vielfältige Schweizer Filmkultur ein.
Der Preisträger der kommenden Filmtage 2021 bietet dem Schweizer Film auf insgesamt 13 Leinwänden ein Zuhause. «Sein Name steht in der ganzen Schweiz für ein einmaliges Engagement, für Qualität und Zukunft», kommentiert Anita Hugi, Direktorin der Solothurner Filmtage.
Braun hatte damals die wegweisende «Riffraff-Idee» entwickelt. Zusammen mit anderen Gründerinnen und Gründern setzt er im damals heruntergekommenen Zürcher Kreis 5 auf ein Independent-Programm auf zwei Leinwänden. Dazu gibt es einen Gastronomiebetrieb, wo Filminteressierte sich vor und nach den Vorführungen austauschen können. So wurde das «Riffraff» zum Impulsgeber für die an der Filmkunst orientierte Kinolandschaft in der Schweiz.
2002 verdoppelt das «Riffraff» im angrenzenden Neubau seine Kapazitäten. Zwei Jahre später setzt sich Frank Braun mit der Neugass Kino AG für das vor der Schliessung stehende Kino Bourbaki in Luzern ein. 2014 eröffnet er das neuartige Miniplex Houdini Kino/Bar in der Zürcher Genossenschaftssiedlung Kalkbreite, dessen Programm – wie auch die Programme der Kinos Riffraff und Bourbaki – er bis heute leitet.
Nach dem Vorkurs an der Schule für Gestaltung in Zürich erlernt Braun ab 1990 im Kino Xenix das Kinomachen. 1992 übernimmt er die Ko-Leitung des kriselnden Kinos Morgental in Zürich-Wollishofen. Dort veranstaltet er in der Folge ein anspruchsvolles Nischenprogramm und lanciert den Filmklub für Kinder, «Die Zauberlaterne», in Zürich.
Der «Prix d’honneur», gestiftet von den Gemeinden im Wasseramt, ehrt seit 2003 Persönlichkeiten, die sich abseits des Rampenlichts um den Schweizer Film verdient machen. Der Preis ist mit 10‘000 Franken dotiert.
Die 56. Solothurner Filmtage finden vom 20. bis 27. Januar 2021 als vielseitige Online-Edition statt. Sofern es die Pandemieentwicklung zulässt, wird in den Solothurner Kinos zusätzlich ein angepasstes Filmprogramm angeboten.