Die neue Direktorin Seraina Rohrer rief, und viele Medienleute kamen am Dienstagmorgen zu Kaffee und Gipfeli im Rahmen des Filmfestivals Locarno. Seit dem 1. August ist sie im Amt und sendete erste Signale im Hinblick auf die 47. Solothurner Fimtage (19. bis 26. Januar 2012). Die Nachfolgerin von Ivo Kummer annoncierte ein neues Gefäss: «Upcoming». Junge Filmer und Filmerinnen sollen angespornt werden, ihre Filme in Solothurn einzureichen. «Und mit jungen Filmern meine ich nicht Leute ab 25, sondern ab 12 Jahren», ermunterte die neue Direktorin, die ihre Sporen einst am Filmfestival Locarno abverdiente. Scherzhaft kommentierte Altfilmer Johannes Flütsch diese Absichtserklärung mit: «Dann müsste eigentlich auch eine Sektion U60 eingeführt werden.». Flütsch selbst arbeitet an einem Film über zwei alte Männer, die eine Schiffsreise nach Kapstadt unternehmen wollen.
Zurück zu den Solothurner Filmtagen: Seraina Rohrer, die sich selbst als Kind der 68er bezeichnet, weiss, dass Solothurn traditionell auch ein filmpolitisches Forum war. Davon will sie scheinbar abrücken und proklamierte den Slogan «Make Films, Not War!» Man wird sehen, wohin 2012 die um drei Frauen verstärkte Führungscrew der Solothurner Filmtage steuern will und kann.