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Samstag
15.09.2001

Gemäss der Studie des Marktforschungsunternehmens Datamonitor ist der Anteil der Raubkopien in Osteuropa mit 63% fast doppelt so hoch wie in Westeuropa. Könnten die Piraterie-Raten auf 34% reduziert werden, würden die Mehreinnahmen aus Einkommens-, Unternehmens- und Mehrwertsteuer bis im Jahr 2004 etwa 2,5 Mrd. Dollar betragen. Werden sämtliche Verluste, die sich durch Software-Piraterie für das Bruttosozialprodukt ergeben, bis ins Jahr 2004 addiert, entgehen den osteuropäischen Staaten mehr als 27 Mrd. Dollar. Gegenwärtig sind in Osteuropa etwa 137 000 Menschen in der Software-Industrie tätig. Der Rückgang der Software-Piraterie um bereits einen Prozentpunkt würde zu 6 500 zusätzlichen Arbeitsstellen führen. Ein Arbeitsplatz in der Software-Industrie führt zu vier weiteren Jobs in der übrigen Wirtschaft. Dies bedeutet, dass bei einem Rückgang der Piraterie auf 34%, die Anzahl der Beschäftigten, die vom Software-Sektor abhängig sind, von derzeit 647 000 auf 1,9 Millionen anwachsen könnte. Es würden 1,2 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. In Osteuropa verdiente die Software-Industrie im Jahr 2000 etwa 1,4 Mrd. Dollar, im Jahr 2004 werden es voraussichtlich 2,3 Mrd. Dollar sein. Bei einer halbierten Piraterie-Rate könnte der Umsatz im gleichen Zeitraum bis auf 5,2 Mrd. Dollar ansteigen, ergab die Datamonitor-Studie. Georg Herrnleben, Regional Manager Zentraleuropa des Industrieverbandes Business Software Alliance, sagte: «Copyright-Delikte sind volkswirtschaftlich extrem schädlich, denn aufgrund der geringeren Einnahmen wird das Wachstumspotential der örtlichen Software-Firmen nicht voll ausgeschöpft. Und natürlich ist niemand bereit, in eine Industrie zu investieren, die einen derart hohen Umfang von Diebstahl geistigen Eigentums verzeichnet.»