Das Studio-System von Hollywood und das Verständnis der Studio-Bosse von dem, was Zuschauer interessiert, ist veraltet. Das sagt Oscar-Preisträger Steven Soderbergh. «Traffic», gerade erst mit vier Oscars ausgezeichnet, war zwar innerhalb eines Studios entwickelt worden, aber am Ende wollte ihn kein Studio-Chef machen. Soderbergh: «Man trug mir immer wieder eine Liste von Gründen vor, warum sich das Publikum nicht für den Film interessieren würde: Die Leute wollten keine politischen Filme sehen, es gäbe zu viele Figuren, es gäbe zu wenig sympathische Figuren, ein Drittel des Films spiele in einem fremden Land, Mexiko», sagte er in einem Interview der deutschen Wochenzeitung «Die Zeit». Soderbergh ist überzeugt, dass sich das gesamte System verändern wird: «Es wird mehr freie Produzenten geben, und die Studios werden im Wesentlichen als Verleiher gefragt sein. Auf den Inhalt der Filme werden sie keinen Einfluss mehr haben. Und das ist gut so.»
Mittwoch
04.04.2001