Nach der Anschlagsserie in der französischen Hauptstadt haben Twitter und Facebook in der Nacht zum Samstag eine wichtige Rolle für verzweifelte Angehörige gespielt.
«Alarm! Wenn jemand etwas hört von Lola, 17 Jahre, heute Abend im #Bataclan, nehmen Sie Kontakt mit uns auf», schrieb ein Nutzer über den Kurzbotschaftendienst Twitter. Ein anderer gab bekannt: «Ich suche meine kleine Schwester Soad.» Denn in den chaotischen Stunden nach den Anschlägen mit bisher 129 Toten und 350 Verletzten in Paris konnten viele ihre Freunde oder Verwandten zunächst nicht erreichen.
Viele suchten über Twitter nach ihren Angehörigen, die sich an einem der Anschlagsorte wie dem Fussballstadion Stade de France, in einem der Restaurants oder in dem Konzertsaal Bataclan aufgehalten hatten, in dem allein 82 Menschen getötet wurden.
Gleichzeitig gab es unter dem Hashtag #PorteOuverte (#OffeneTür) eine Welle der Solidarität mit den Menschen, die wegen der Anschläge nicht nach Hause konnten oder keine Bleibe hatten. Tausende Bewohner von Paris boten ihre Wohnungen für völlig Unbekannte über Twitter an. In der Nacht gab es binnen weniger Stunden 480 000 Tweets dazu.
Die Nutzer tauschten über die sozialen Netzwerke auch Ratschläge aus, wie mit der Krisensituation umzugehen sei.