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Mittwoch
29.05.2002

Die drei verurteilten Journalisten des «SonntagsBlicks» werden das Urteil des Zürcher Bezirksgerichts «mit grosser Wahrscheinlichkeit weiterziehen», sagte einer der drei am Mittwoch zum Klein Report. Die SoBli-Mitarbeiter waren am Vortag wegen Veröffentlichung amtlicher geheimer Verhandlungen zu je 800 Franken Busse und zur Übernahme der Verfahrenskosten verurteilt worden, weil sie in einem Artikel über einen Mafia-Ring Informationen publiziert hatten, von denen der Einzelrichter annahm, sie hätten sie unter Verletzung des Amtsgeheimnisses erhalten. Weil dies vor Gericht nicht bewiesen werden konnte, sprach er von einem «Skandalurteil», das Auswirkungen auf die ganze Medienbranche haben werde: «Fast jede gute Geschichte basiert doch auf Indiskretionen, denen man dann nachgehen muss», sagte der Journalist weiter, «es stimmt mich nachdenklich, dass dies bereits widerrechtlich sein soll.» Und ein zweiter Betroffener meinte an die Adresse der Gerichte: «Die ziehen die Schraube an.»