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Samstag
10.08.2013

Medien / Publizistik

Die US-Geheimdienstaffäre zieht weitere Kreise. Der E-Mail-Service Lavabit, der vermutlich auch vom Ex-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden genutzt worden war, hat am Donnerstag seinen Dienst unvermittelt eingestellt. Der Grund ist möglicherweise der Versuch der US-Behörden, Zugang zu den Kundendaten zu erhalten.

«Ich sehe mich gezwungen, eine schwierige Entscheidung zu fällen - entweder mitschuldig an Verbrechen gegen das amerikanische Volk zu werden oder zehn Jahre harte Arbeit aufzugeben und Lavabit zu schliessen», erklärte Ladar Levison, der Eigentümer des E-Mail-Dienstleisters, auf der Internetseite des Unternehmens.

Konkretes zu den Gründen der Schliessung sagte er jedoch nicht. Er deutete nur an, dass er über die Ereignisse der letzten sechs Wochen, die ihn zu der Entscheidung geführt hätten, nicht sprechen dürfe.

Lavabits Andeutungen lassen vermuten, dass die US-Behörden möglicherweise Zugriff zum E-Mail-Account von Snowden, zum Verschlüsselungscode seiner Mails oder zu den Daten des Lavabit-Kundenstamms erhalten wollten.

Durch die von Edward Snowden angestossenen Enthüllungen war bekannt geworden, dass die grossen amerikanischen E-Mail-Dienste wie Google, Microsoft und andere von den Behörden gedrängt wurden, die Geheimdienste bei der Ausspähung von Daten zu unterstützen.