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Samstag
19.10.2013

IT / Telekom / Druck

Der ehemalige NSA-Mitarbeiter Edward Snowden gab bekannt, dass er keine Geheimdokumente mit nach Russland genommen habe, als er im Juni geflüchtet sei.

Gegenüber der «New York Times» sagte er: «Ich habe alle geheimen Dokumente in Hong Kong an Journalisten übergeben, bevor ich nach Moskau geflogen bin. Ich habe mir auch keine Kopien gemacht.» Er habe die Dokumente nicht mitgenommen, weil das dem öffentlichen Interesse nicht gedient hätte.

Der Ex-Agent sagte zudem, dass er die Dokumente vor chinesischen Spionen hätte beschützen können, da er früher für die NSA chinesische Geheimdienstoperationen überwacht habe und sich deshalb mit deren Methoden auskenne. Er unterstrich: «Es gibt eine nullprozentige Chance, dass die Russen oder Chinesen Dokumente erhalten haben.»

Snowden reagierte damit auf Befürchtungen hoher Geheimdienstmitarbeiter, dass die Dokumente in die Hände ausländischer Geheimdienste gefallen sein könnten. Er wollte erst jetzt darüber sprechen, da er Angst hatte, die Journalisten, denen er seine Dokumente übergeben hatte, einer Untersuchung auszusetzen.

Die «New York Times» führte das Interview mit Snowden laut eigenen Angaben über mehrere Tage und mit Hilfe verschlüsselter Internetkommunikation.