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Donnerstag
03.12.2015

Vermarktung

Digi Monitor: Junge setzen auf Smartphone

Digi Monitor: Junge setzen auf Smartphone

Das Smartphone hat die gleiche Bedeutung erlangt wie das Fernsehen, und zunehmend löst es auch den klassischen Telefonhörer ab: Zwei Drittel der Gesamtbevölkerung benutzen es nicht nur unterwegs, sondern auch daheim. Bei den 14- bis 25-jährigen sind es sogar 95 Prozent, was darauf hindeutet, dass sie vermehrt in Haushalte ohne Festnetzanschluss zügeln.

Dies zeigt der Digi Monitor 2015, den die Interessengemeinschaft elektronische Medien (Igem) zusammen mit der AG für Werbeforschung (Wemf) entwickelte und dessen Ergebnisse am Mittwochnachmittag bei Goldbach in Küsnacht präsentiert worden sind. Er bildet die Nutzung der verschiedenen Geräte für Unterhaltung und Kommunikation in der Deutschschweiz und der Romandie ab.

Mobil geplaudert wird laut Digi Monitor auch deutlich mehr als vor Jahresfrist am Ausbildungs- oder Arbeitsplatz und im öffentlichen Verkehr. Am häufigsten mit einem iPhone, auf Platz zwei folgen Geräte mit Android, alle anderen Betriebssysteme erzielen einstellige Prozentwerte. Gestiegen ist allerdings auch der Anteil der Benutzer, die keine Ahnung haben, über welches Betriebssystem ihr Smartphone läuft. Am besten informiert sind Apple-Fans.

Vor allem junge Leute schauen immer mehr Live-Fernsehen auf dem Smartphone, etwa ein Viertel tut das gelegentlich. Alexander Duphorn, CEO der Goldbach Media, deutet die wichtigsten Trends aus den neuen Daten so: «Ich erachte es als wichtigsten Trend, dass Tablets und Laptops in der Nutzung eher rückläufig sind und selbst in der Livenutzung von TV das Smartphone weiter zulegt, das Tablet verliert aber auch, während das klassische TV-Gerät stabil ist.»

Die Ergebnisse zeigten deutlich, dass das Smartphone der grosse Gewinner von heute ist. «Das Smartphone löst selbst in Funktionen, in denen das Tablet in den letzten Jahren glänzte - wie dem Web-TV -, alles ab und ist als Multitool auf dem Aufwärtskurs. Gewiss liegt dies auch daran, dass selbst PrePaid-Natels heute schon Smartphones sind und Internetfunktionen selbstverständlich nutzbar machen», so Duphorn.

Der Fernsehmann zieht aber auch Rückschlüsse auf die Entwicklung des klassischen TV-Gerätes: «Das Angebot von Swisscable, Sunrise, UPC Cablecom (heute UPC) und Swisscom ist mittlerweile so umfangreich, dass es mit den ehemaligen Angeboten des CatchUps auf Webseiten oder zeitversetztem Fernsehen, dass über Tablets oder Computer genutzt worden ist, nicht nur schritthalten, sondern diese auch wieder ablösen kann. Das macht den grossen Sceen weiter sexy.»

Aber auch E-Banking fasst zaghaft aber zunehmend Fuss auf dem Smartphone. Hingegen hat sich der Anteil der Jungen, die mindestens gelegentlich und privat Social Media nutzen, auf 80 Prozent reduziert.

Vor einem Jahr tummelten sich die 14- bis 25-Jährigen noch deutlich mehr auf Facebook. Massiv zugelegt hat Instagram, das inzwischen von der Hälfte genutzt wird. Auch Youtube konnte sich auf hohem Niveau nochmals steigern. Und über Whats App sind praktisch alle Jungen erreichbar.

Betrachtet man die Gesamtbevölkerung ab 15 Jahren, sieht es etwas anders aus: Auf Facebook sind unverändert weniger als die Hälfte anzutreffen, während Whats App schon von fast zwei Dritteln genutzt wird. Nicht richtig auf Touren kommt aber Google+, das stabil von weniger als einem Fünftel genutzt wird.

Von Alexander Duphorn wollte der Klein Report wissen, welche Entwicklungen in der Nutzung der Unterhaltungs- und Kommunikationsgeräte er mittelfristig und langfristig erwartet: «Genutzt wird, was einen Mehrwert bringt und in die Consumer Journey passt. So wird der Konsum auch mobil über das Smartphone zunehmen, da Netze und Inhalte weiter verbessert werden», so der CEO des Vermarkters. «Aber auch zu Hause wird die Vielfalt, die auf dem grossen TV-Screen stattfindet, grösser. Neben dem klassischen TV-Programm mit vielen Highlights mit Live-Charakter wird auch zeitversetztes Fernsehen über verschiedene Kanäle Einzug nehmen und auf dem Big Screen ausgestrahlt werden. Second Screen Applikationen und Social Networking sind da schon fast alltägliches Beiwerk statt aussergewöhnliches Highlight.»