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Donnerstag
12.05.2016

IT / Telekom / Druck

«Smart City» nennen die Macher einer neuen Studie ihre Vision einer digitalisierten Stadt. Als «Essentials for City Leaders» richtet sie sich an Stadtbehörden, die ihre Abläufe und Strukturen «intelligenter und innovativer» gestalten wollen. Hinter der am Mittwoch publizierten, nicht ganz uneigennützigen Studie stehen die Swisscom und die private Wirtschaftshochschule IMD.

«Wir haben festgestellt, dass Stadtverantwortliche sich der Chancen, die digitale Tools und Technologien eröffnen, durchaus bewusst sind, ihnen jedoch das Wissen fehlt, wie sie diese gewinnbringend nutzen können», beschreiben die Autoren die Ausgangslage. Den kernigen Begriff «Smart City» definieren sie als «Verbesserung oder Schaffung neuer städtischer Dienste durch den Einsatz digitaler Technologien».

Zusammengetragen worden sind die Erfahrungen von über 20 Städten und Unternehmen, die die Studienverantwortlichen als «Vorreiter» in der digitalen Transformation eingestuft haben. Neben Effizienzvorteilen und einem reduzierten Energieverbrauch würden auch eine «stärkere soziale Inklusion» sowie eine «bessere Lebensqualität» und eine generell «grössere Attraktivität einer Stadt» für die «Smart City» sprechen.

Erfrischend sind die Neologismen, mit denen die Studie jongliert: Unter dem Begriff des «Smart City-Piano» stellt die Studie das konkrete Instrumentarium zusammen, das der transformationswilligen Stadt helfen soll, ihre Digitalisierung auf den Weg zu bringen. Für das «Piano» werden auf den gut 40 Seiten sieben «Tasten» aufgefächert: Technologie und Infrastruktur, Business Case, Politik, gesetzliche Regelungen, Führungs- und Verwaltungsstruktur, Qualifikation des Personals sowie «weiche», also kulturelle Faktoren.

Mit dieser theoretischen Tastatur will die Swisscom nun ins Musizieren kommen: «Als nächsten Schritt wenden wir dieses Rahmenkonzept, das Smart City-Piano, mit verschiedenen Städten an.» Ziel sei es, Städte auf ihrem Weg hin zur «Smart City» zu begleiten, hört der IT-Konzern schon die Kassen klingeln.

In Pully in der Waadt zum Beispiel betreibt die Swisscom bereits ein Beobachtungszentrum für die Mobilität in der Stadt. Mit den Daten soll die Entwicklung der Infrastrukturanlagen besser geplant werden können, wovor man sich wiederum eine höhere Anziehungskraft des Städtchens verspricht.

Beteiligt waren die Städte Baar, Kopenhagen, Louisville, Lyon, Nizza, Pittsburgh, Singapur, South Bend, Vevey, Wien sowie Zürich. Bei den KMUs berücksichtigt wurden BH Technologies, Breezometer, Gfeller Informatik AG, Libelium, Novaccess, Plair SA, Sensity, Siradel und Tvilight. Schliesslich flossen auch die Erfahrungen der vier Grosskonzerne Cisco, IBM, Philips Lighting und Schneider Electric ein.