Es lässt sich damit die Zeit totschlagen, und zudem ist es noch praktisch: Einkaufen im Lockdown bei einem Onlinehändler.
Der Umsatz von Amazon hat im vergangenen Jahr um 38 Prozent auf 386 Milliarden Dollar zugenommen. Der Gewinn verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr auf mehr als 21 Milliarden Dollar.
«The Winner Takes It All», haben Abba zu diesem Thema einmal gesungen. 60'000 kleinere US-Firmen mögen aber den Song nicht mehr hören. Sie laufen deshalb Sturm gegen die Allmacht von Amazon. Nicht nur mit der Faust im Sack.
Verbände aus der Buchhandel- und Lebensmittelbranche sowie regionaler und lokaler Firmen haben sich in einer Koalition «Small Business Rising» zusammengeschlossen und starteten am Dienstag nach Ostern in den USA eine Kampagne. Darin fordern sie «die Zerschlagung und Regulierung» der marktbeherrschenden Stellung von Konzernen wie Amazon und anderer Monopole, wie auf ihrer Website www.smallbusinessrising.net zu lesen ist.
Die Gruppe unterstützt nach eigenen Angaben einen kürzlich erstellten Bericht des US-Kongresses, der die Marktmacht von Technologiefirmen beleuchtet und strengere Kartellregeln sowie Gesetze zur einfacheren Zerschlagung bestimmter Firmen fordert.
Die Wiederherstellung wettbewerbsfähiger Märkte werde es den US-Bürgern wieder ermöglichen, «erfolgreiche Firmen und eine wohlhabendere, nachhaltigere und innovativere Wirtschaft aufzubauen», erklärten die Firmen der Kampagne.
Auf der anderen Seite argumentiert Amazon, dass auf der Plattform des Giganten unzählige kleine und mittlere Unternehmen die Möglichkeit hatten, «Hunderte Milliarden Dollar Umsatz» zu machen. Die Verkäufe von Dritten entwickelten sich sogar schneller als die der Amazon-Produkte, erklärte der Konzern.
Auch in der Dach-Region hat die Pandemie dazu geführt, dass die Umsätze im E-Commerce 2020 auf über 111 Milliarden Schweizer Franken gestiegen sind. Damit bringen es die deutschsprachigen Märkte auf rund ein Viertel des E-Commerce-Warenumsatzes der USA.
Prozentual am stärksten zeigte sich dabei das Wachstum 2020 in der Schweiz mit einem Sprung um 27,9 Prozent, gefolgt von Österreich mit 17,4 und Deutschland mit 14,6 Prozent plus.