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Dienstag
27.10.2009

Nach den Sexskandalen um Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi sind nun Videos aufgetaucht, die den Regierungschef der Region Latium, Piero Marazzo, kompromittieren. Die vehement Berlusconi-kritische italienische Tageszeitung «La Repubblica» meint in einem Kommentar vom Dienstag, dass die Veröffentlichung von Skandalen in Italien anderen Wegen folge als in Ländern, wo «die Medien nicht der Politik zu Verfügung stehen».

In Italien, so «La Repubblica», gibt es diese journalistische Kontrolle und Überprüfung von Informationen nicht. «Die Mühe muss man sich nicht machen, denn es gibt keine Aufteilung der Medienmacht», schreibt das Blatt. «Ein und dasselbe Subjekt befiehlt die Sammlung des Drecks, wenn es ihn nicht sogar selbst konstruiert. Es verfügt über den Bedarf, über unbegrenzte finanzielle Ressourcen, über Zeitungschefs und Redaktionen. Es braucht niemanden zu überzeugen, den Dreck zu veröffentlichen. Es veröffentlicht ihn in seinen Medien selbst und weist ihm aufgrund seiner politischen Position Priorität zu.»