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Montag
27.11.2000

Der Vorsitzende des italienischen Richterbundes, Giuseppe Gennaro, wirft Silvio Berlusconi vor, er könne wegen Einmischung in die Justiz nicht Ministerpräsident werden. Gennaro sagte über den rechten Oppositionschef: «Wer einen derart geringen Respekt vor der Justiz hat, kann nicht in die Regierung», wurde er am Samstag in Zeitungsberichten zitiert. Oppositionspolitiker reagierten empört. Der Medien-Unternehmer Berlusconi, der bereits 1994 für einige Monate Regierungschef war, gilt als aussichtsreicher Kandidat für die Wahlen im Frühjahr. Der Chef des Richterbundes begründete seine Haltung mit Äusserungen Berlusconis, es müsse ein «Saubermachen» in der italienischen Justiz geben. Gegen Berlusconi laufen ein halbes Dutzend Prozesse wegen Bestechung, illegaler Parteienspenden und Bilanzfälschung.