Die Schenkler-Winkler Holding (SWH) hat rechtliche Schritte gegen den Verwaltungsrat der Sika AG eingeleitet. Es geht um Ausgaben für Lobbying und politische Kampagnen in der Höhe mehrerer Millionen Franken.
Gemäss der Sika-Generalversammlung von Mitte April hat der Verwaltungsrat bis zu diesem Zeitpunkt 5,7 Millionen Franken für eine Kampagne gegen den Verkauf des Aktienpakets der SWH an den französischen Industriekonzern Saint-Gobain investiert.
Dabei wurde versucht, unter anderem in der Politik gegen den Verkauf des Aktienpakets mobil zu machen. Auch verschiedene Investoren sowie Ex-Sika-Manager haben sich in der Folge positioniert, wobei immer wieder die Angst betont wurde, dass durch den Verkauf der Stimmrechtsmehrheit an Saint-Gobain Arbeitsplätze in der Schweiz bedroht sein könnten.
Die SWH ist der Meinung, dass diese Ausgaben «ohne Rücksicht auf die Interessen der Sika und ihrer Aktionäre» getätigt wurden und allgemein unverhältnismässig seien. Die angewandten Methoden würden ausserdem gegen die Statuten und das Gesetz verstossen.
Konkret richtet sich die Klage gegen die Verwaltungsräte Monika Ribar, Christoph Tobler sowie Ulrich Suter. Die SWH behält sich vor, auch gegen weitere Verwaltungsratsmitglieder vorzugehen. Die Streitsache ist nun vor dem Schiedsrichter hängig und geht weiter ans Kantonsgericht Zug, sofern sich die Parteien nicht aussergerichtlich einigen können.
Obwohl Juristen von einer klaren Rechtslage zugunsten der SWH ausgehen und die Kläger auf einen schnellen Verfahrensausgang drängen, droht bei einer Verzögerungsstrategie der Sika eine monatelange Verhandlung. Mit den Weiterzugsmöglichkeiten kann sich erfahrungsgemäss trotz eigentlich klarer Ausgangslage ein mehrjähriger Prozess entwickeln.