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Samstag
24.05.2003

Unter dem diesjährigen Motto «Signale & Szenarien» fand einmal mehr das bekannte BSW, ADC, IAA Management-Symposium statt. 64 Fachleute aus dem Werbe-, Media- und Medienbereich trafen sich von Donnerstag bis Samstag im Grand Hotel Victoria-Jungfrau, um gemeinsam über die Zukunft nachzudenken. Wohin geht die Reise? Was wird uns die Zukunft bringen? Welche Signale können wir heute schon erkennen? Welche Trends und Entwicklungen lassen sich ableiten? Was ist in fünf Jahren noch immer Utopie oder Theorie? Zum Auftakt des Symposiums erkundete die Gruppe am Donnerstagabend in einer exklusiven Vorpremiere die ausserirdischen Zeichen in der Wüste Perus, die Erich von Däniken seit Jahren beschäftigen und die unter anderem im neueröffneten Mystery Park auf Grossleinwand zu sehen sind.

Das Seminar eröffnete Urs Beer am Freitagmorgen. Vorträge von Frank Schirrmacher, Mitherausgeber der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», Norbert Walter, Chefökonom der Deutschen Bank Gruppe, und SP-Nationalrätin Pascale Bruderer präsentierten Visionen und Inputs aus verschiedenen Sichtwinkeln. The Voice of the new Generation, die Präsentation einer Zürcher Gymi-Klasse, beeindruckte dermassen, dass Peter Hartmeier, Chefredaktor des «Tages-Anzeigers» die acht Jugendlichen spontan für einen Besuch auf die Zürcher Redaktion einlud. In einer ausgezeichneten Video-Produktion brachten die Jugendlichen ihre Ideen und Gedanken über die Zukunft auf den Punkt. Ein Beitrag, den man ungeniert etwas komprimiert auf MTW laufen lassen könnte. Die doch mehrheitlich älteren Herrschaften waren begeistert. Initiiert hatte das Jugend-Projekt Andy Hostettler von der Zürcher Werbeagentur JWT Hostettler + Fabrikant.

Nach dem kreativen Feuerwerk und den eloquenten Äusserungen der Jungmannschaft, die übrigens auf Nachfrage ihre Informationen erst aus «20 Minuten», dann aus der Tagesschau und schliessllich aus dem Internet bezieht, kam Pater Martin Löwenstein zum Zug. Auch der Jesuit war von den Jungen begeistert, so dass er zuerst einmal zu einer stillen Minute aufrief, um das Gehörte zu verarbeiten. Er äusserte - kurz gesagt - hochinteressante philosophische Gedanken, die unter anderem in Richtung Apokalypse zeigten, aus der aber wieder Neues entsteht. Wieviele Apokalyptiker, die ihre Umwelt (freundlich oder auch zornig) auf drohende Niedergänge aufmerksam machen, und wieviele reine Pessimisten im Saale sassen, konnte in der kurzen Zeit nicht ausgemacht werden.

Das Referat von Howard Rheingold («The Role and Function of New Media») wurde von einigen als etwas zu technisch und nicht ganz neu empfunden. In sieben Workshops gings dann am Nachmittag ans Praktische - unter der Leitung der Journalisten Catherine Duttweiler, Redaktionsleiterin DRS 3, Hannes Britschgi, Chefredaktor «Facts», Peter Hartmeier, Chefredaktor «Tages-Anzeiger», Roger Köppel, Chefredaktor der «Weltwoche», Reto Lipp, Chefredaktor «Stocks», Matthias Saxer, Inlandchef der «Neuen Zürcher Zeitung», sowie Marc Friedli, Geschäfts- und Programmleiter TeleBärn und Geschäftsleiter Radio Extra Bern. Nach intensiver Kommunikation in den Workshops klang der Freitagabend mit einem Galadiner im «Salle de Versailles» und später an der Bar aus... Und als Schlusspunkt am Samstagmorgen stand ein Referat von Philosoph Peter Sloterdijk auf dem Programm.