Bei der krisengeschüttelten Mobilfunksparte von Siemens kommt es erneut zu einem Stellenabbau: Der Konzern will weitere 2300 Stellen streichen und damit 1 Mrd. Euro sparen. Der Bereich leidet unter der Krise der Telekommunikationsbranche. «Der Weltmarkt für Mobilfunknetze ist bereits im letzten Jahr um 15% gesunken. Im laufenden Jahr schrumpft der Markt um bis zu 20%», wird der Chef von Siemens Information und Communication Mobile (ICM), Rudi Lamprecht, in einem Communiqué vom Mittwoch zitiert. Zudem stagniere der Umsatz auf dem Handymarkt trotz steigender Stückzahlen. «Das Geschäft steht bei allen Wettbewerbern unter erheblichem Margendruck.» Von den 2300 betroffenen Arbeitsplätzen würden bis Ende des nächsten Geschäftsjahres am 30. September 2004 allein in Deutschland 500 Stellen entfallen, teilte Siemens ICM am Mittwoch in München mit. Mit Ausnahme Deutschlands stehe die genaue regionale Verteilung des erneuten Stellenabbaus noch nicht fest, sagte Siemens-Sprecher Axel Schafmeister der sda auf Anfrage. Dennoch blicke man in der Schweiz dem Streichprogramm gelassen entgegen. Dank eines Grossauftrags der SBB in Höhe von 375 Mio. Franken und mehrerer kleinerer Aufträge sei die Auftragslage und die Auslastung «sehr gut», sagte Siemens-Sprecher Benno Estermann zur SDA: «Wir rechnen nicht mit einem Stellenabbau in der Schweiz.»
Mittwoch
30.07.2003