1979 schenkte Giuseppe Reichmuth sein Gemälde «Sieben Bundesräte im Sandkasten» schliesslich dem porträtierten Gremium.
Dies, nachdem «niemand den Mut gehabt hatte, es zu kaufen», wie der Aargauer Künstler gegenüber der Bundeskanzlei damals bemerkte.
Das inkriminierte Werk verstaubte fast zehn Jahre lang im Büro des heutigen Bundeskanzlers Walter Thurnherr, als er sich im Bundehaus Ost noch mit der Europa-Politik beschäftigte.
In seiner Rede über die Bundesrats-PR am Swiss Media Forum gab Thurnherr diese Anekdote über Fremd- und Selbstbild der Landesregierung zum Besten. Und holte damit ein Meisterwerk der politischen Satire der Schweiz vor der versammelten Medienbranche in eine paar Nebensätzen aus der jahrzehntelangen Verbannung.
Nicht ohne die opportune Provenienzforschung mitzuliefern: «Den Bundesbehörden war das Geschenk so verdächtig, dass sie über 20 Telefonanrufe führten, inklusive eines Gesprächs mit den Steuerbehörden der Gemeinde Oberehrendingen, wie aus einer Notiz an Bundeskanzler Karl Huber hervorgeht», so Walter Thurnherr über seinen Vorgänger aus den späten Siebzigerjahren.