Auf den Browsern von Schweizer Usern ist Online-Werbung schlechter sichtbar als in anderen europäischen Ländern. Überdurchschnittlich lang ist hingegen die Verweildauer.
Nur 52 Prozent der Banner-Werbefläche erscheint bei Schweizer Usern durchschnittlich im sichtbaren Browser-Ausschnitt, steht in einer neuen Studie, welche die Analysten des deutschen Unternehmens Meetrics am Montag publiziert haben. Damit liegt die Schweiz auf Rang sieben von acht untersuchten europäischen Ländern.
Angeführt wird die «Viewability»-Liste von Österreich – mit einer Banner-Sichtbarkeit von 73 Prozentpunkten – gefolgt von Schweden mit 64 und Frankreich mit 63 Prozent. Deutschland liegt mit 62 Prozent auf dem vierten Rang, die Schweiz mit 52 Punkten auf dem zweitletzten Platz. Das Schlusslicht ist Polen mit 50 Prozent.
Mit 28 Sekunden liegt die Schweiz bei der Verweildauer hingegen fast an der Spitze. Eine längere «viewable viewtime» hat Meetrics mit 30 Sekunden nur in Österreich gemessen. Auf dem dritten Rang folgt Deutschland mit 26 Sekunden, auf dem achten und letzten Rang ist Schweden mit nur 11 Sekunden.
Die Sichtbarkeitsmessungen direkt am Browser der User sind ohne Zweifel genauer als die puren Auslieferungszahlen. Als «Währung» für die Online-Werbebranche sind die Werte dennoch mit Vorsicht zu geniessen: Der Analysefilter erfasst wie bereits erwähnt die «viewable viewtime», also jene Zeitspanne, in der die Banner im Browsers-Ausschnitt blinken und theoretisch gesehen werden können. Ob die Augen der User auch hinsehen – und wenn ja, wie lange und wie aufmerksam – darüber können die Zahlen nichts aussagen.
Wie «sichtbar» die Werbung auf den Websites ist, wird von Meetrics quartalweise errechnet. Das Berliner Analyseunternehmen stützt sich auf die «50/1»-Richtlinie des Online-Werbeverbands IAB: Damit eine «viewable impression» gezählt wird, müssen mindestens 50 Prozent der Bannerfläche für mindestens eine Sekunde «im sichtbaren Bereich des Browsers» gewesen sein, wie im Kleingedruckten der Studie steht.