Bei der österreichischen «Kronen Zeitung» steht der Showdown bevor: Der 81-jährige Herausgeber, Geschäftsführer und Chefredaktor Hans Dichand will seinen Sohn Christoph (37) als Nachfolger gegen den Widerstand des deutschen WAZ-Konzerns durchsetzen, dem die «Krone» zur Hälfte gehört. Am Mittwoch hat Hans Dichand seinen Lesern Christoph als seinen Nachfolger vorgestellt, der sich laut österreichischen Medien «gegen jeden Widerstand» auf dem Sessel seines Vaters niederlassen will.
Die Ernennung des Dichand-Juniors ist am Donnerstag Thema einer Aufsichtsratssitzung. Erstmals informierte die «Kronen Zeitung» am Mittwoch selbst ihre Leser über den Konflikt mit Hälfte-Eigentümer WAZ. «Häupl für eine österreichische `Kronen Zeitung`», titelte das Blatt. Damit beruft sich die «Krone» auf Aussagen von Wiens Bürgermeister Michael Häupl, der es für «schon sehr wichtig» gehalten hatte, dass die Zeitung in österreichischer Hand bleibe. «Er hat keine Praxis, kein Talent», lautet gemäss dem WAZ-Geschäftsführer Erich Schumann die Haltung des Mitbesitzers. Die Ernennung sei ein «Fall von ungeheurem Nepotismus». - Zur Erinnerung: «Neue Kronenzeitung»: Streit um Nachfolge
Donnerstag
23.01.2003