Experten schätzen, dass weltweit monatlich etwa 20 Milliarden SMS verschickt werden; nur die wenigsten allerdings in den USA. Seamus McAteer vom US-Medienforschungsinstitut Jupiter Media Metrix erklärte, das sei unter anderem wegen Mangels an einheitlichen technischen Standards. AT&T- und Sprint-Kunden könnten zwar miteinander telefonieren, nicht aber Textbotschaften austauschen. Die Versendung von sofort lesbaren Messages findet in den USA hauptsächlich über das «Instant Messaging» via Internet statt. Dies werde vor allem wegen der in den USA üblichen Internet-Pauschalpreisen genutzt, die einen zeitlich unbegrenzten Internetzugang erlauben. Amerika sei eine PC-verliebte Kultur. Dazu komme, so McAteer, dass der SMS-Trend in Europa und Asien erst zum Massenphänomen geworden sei, nachdem Millionen von Teenagern begonnen hatten, Kurznachrichten via Mobiltelefon auszutauschen. In den USA seien jedoch Handys unter Jugendlichen noch nicht so verbreitet. Auch sei in Europa der Short Message Service günstiger als das mobile Telefonieren. In Amerika wird jedoch jede Handy-Benutzung im Minutentakt abgerechnet, womit der Anreiz entfalle, mit dem Senden einer mühsam auf dem Handy getippten Textbotschaft ein paar Cents zu sparen.
Donnerstag
19.07.2001