Die Sex Pistols sind eine der bekanntesten englischen Punk-Bands der zweiten Hälfte der 70er-Jahre.
Mit ihrem Album «Never Mind The Bollocks, Here’s The Sex Pistols» wurden sie zum Wegbereiter des Punkrock. Entsprechend war ihre Karriere immer wieder von Skandalen geprägt. Von echten wie auch inszenierten.
Eine solche Bandgeschichte bietet sich natürlich für eine Verfilmung geradezu an. Bereits in den 80er-Jahren versuchte es ihr Manager Malcolm McLaren mit einem teils autobiographischen Mockumentary-Film «The Great Rock ‘n’ Roll Swindle». Er verjubelte damit viele Einnahmen der Band und wurde erfolgreich verklagt.
Jetzt ist noch einmal ein Prozess um eine Verfilmung über die Bühne gegangen. Zwei ehemalige Mitglieder der Punkband haben einen Prozess gegen Frontmann John Lydon um die Nutzung von Songs in einer TV-Serie über die Band gewonnen. Schlagzeuger Paul Cook und Gitarrist Steve Jones hatten Lydon verklagt, weil er verhindern wollte, dass die Musik der Sex Pistols in der Miniserie «Pistol» verwendet wird.
Der Sechsteiler basiert auf Jones’ Autobiografie «Lonely Boy: Tales From A Sex Pistol» und soll im nächsten Jahr veröffentlicht werden. Regie führt Danny Boyle, der mit «Slumdog Millionaire» einen Oscar gewonnen hat.
Der High Court in London gab Cook und Jones letzte Woche Recht. Sie dürfen die Songs der Sex Pistols für die von Disney produzierte Serie nutzen, wenn die Mehrheit der Bandmitglieder zustimmt. Da von den alten Mitgliedern nicht mehr alle dabei sind, wurde die Anhörung ein bisschen kompliziert.
Entsprechend sieht sich der heute 65 Jahre alte Sänger Lydon «zutiefst beleidigt». Der Punk-Pionier meint zur geplanten Disney-Filmreihe: «Meiner Meinung nach ist dieses Projekt nichts anderes als Gift.» Mit anderen Worten: Punk als weichgespülte Couch-Potato-Unterhaltung.
Damit sollten auch die Gerüchte vom Tisch sein, dass es bei der legendären Band noch einmal zu einer Reunion kommt.
