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Dienstag
25.03.2025

Medien / Publizistik

Wieder viele Medienvertreter am Dienstagmorgen im Strafjustizzentrum in Muttenz...   (Bild: Klein Report/zVg)

Wieder viele Medienvertreter am Dienstagmorgen im Strafjustizzentrum in Muttenz... (Bild: Klein Report/zVg)

Nach zehn Jahren ist der Schlussstrich gezogen. Die ausserordentliche Berufungskammer des Bundesstrafgerichts hat den erstinstanzlichen Freispruch von Sepp Blatter und Michel Platini bestätigt.

Der Medienauflauf im Strafjustizzentrum von Muttenz war nochmals gross. Als der langjährige Fifa-Präsident Sepp Blatter und sein früherer Uefa-Amtskollege Michel Platini zur Urteilsverkündung vor das Gericht traten, war der angrenzende Mediensaal voll.

Am Schluss der 20-minütigen Urteilsverkündung konnten Blatter und Platini am Dienstag aufatmen. Der rekurrierende Bundesanwalt Thomas Hildbrand dagegen steht als Verlierer da.

Die wichtigsten Fakten: Das Gericht spricht Sepp Blatter und Michel Platini frei und bestätigt das erstinstanzliche Urteil vom Sommer 2022. Mit anderen Worten: Joseph Blatter wird von den Vorwürfen der ungetreuen Geschäftsbesorgung, des Betrugs, der Veruntreuung sowie der Urkundenfälschung entlastet.

Das Gleiche gilt für Platini, der jeweils der Gehilfenschaft angeklagt war.

Im Kern ging es um die Beratertätigkeit von Platini für die Fifa, beziehungsweise für Blatter, die mit 2 Millionen Franken honoriert worden war.

Das dreiköpfige Berufungsgericht unter dem Vorsitz des Baselbieters Roland Hofmann (mit Marc Siegwart aus Zug und Thomas Flückiger aus Solothurn) bestätigte damit das Urteil der Vorinstanz, wonach dieser Vorgang rechtens und die Höhe des Lohns angemessen gewesen sei.

Die Verfahrenskosten gehen zum überwiegenden Teil zulasten der Eidgenossenschaft. Eher symbolisch mutet es an, dass Blatter und Platini je einen Teil eines Teilverfahrens bezahlen müssen.

Höher sind andere Summen: Sepp Blatter erhält von der Eidgenossenschaft 82’197 Franken für die Auslagen im Verlaufe des Prozesses. Ausserdem werden ihm Entschädigungen in der Höhe von 26’463 Franken (durch die Eidgenossenschaft) sowie von 1’500 Franken (durch die Fifa) geleistet.

Michel Platini erhält das ursprünglich vereinbarte Honorar für seine Tätigkeit für die Fifa – sowie eine Entschädigung in der Höhe von 145’000 Franken.

In der Urteilsbegründung erklärt das Gericht, dass nicht bewiesen werden konnte, dass zwischen der Fifa (beziehungsweise Blatter) und Platini kein mündlicher Vertrag über Zusammenarbeit und Salärzahlung bestanden habe.

Der 25. März 2025 ist der Tag, an dem eine schier unendliche Geschichte ihren Abschluss findet. Für den Klein Report bleibt die Frage, was die Schweizer Justiz in den vergangenen zehn Jahren gemacht hat, wenn letztlich an den Angeklagten kaum etwas hängen bleibt.

Wer die Rechnung bezahlt, ist dagegen klar: die Schweizer Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.