Mit einem Kinoknaller wurde am 23. September das 6. Zurich Film Festival eröffnet. Das sagenumwobene und umstrittene «Sennentuntschi» ist nach mehrjähriger Leidenszeit zum Leben erwacht. Nach diversen Querelen, finanziellen Abstürzen und Ungereimtheiten drohte Michael Steiners Sagendrama abzustürzen und auf dem Schuttabladeplatz verkorkster Produktionen zu landen.
Doch dann kam der Retter, und der hiess Bernhard Burgener (Constantin Film), der Steiners Kontra-Produktion aufkaufte und die Fertigstellung sicherte. Burgener hält grosse Stücke auf den Filmer Steiner («Mein Name ist Eugen», «Grounding»), verglich ihn nach der Pressevisionierung gar mit Steven Spielberg, steht voll und ganz hinter dem nicht ganz einfach zu verdauenden Alpendrama. Erzählt wird die Sage vom «Sennentuntschi», der Strohpuppe, die von Sennen zum Leben erweckt und geschändet wird und die dann die Mannsbilder fürchterlich heimsucht.
Der Eröffnungsfilm des Festivals wird manche Besucher überfordern, erschrecken und irritiert zurücklassen, aber auch unterhalten. Markant ist das Filmplakat, ein raffinierter Scherenschnitt vom Berner Oberländer Ernst Oppliger, auf dem sich Szenen und das Konterfei des Tuntschi alias Roxanne Mesquida wiederfinden.
Das Interview mit dem Regisseur: Es ist vollbracht: Michael Steiner und sein «Sennentuntschi»
Sonntag
26.09.2010




