Der 73-jährige Mittelwellensender Beromünster muss bis Ende 2008 saniert werden. Die Dienststelle Umwelt und Energie des Kantons Luzern hat ein Gesuch von SRG SSR idée suisse und Swisscom Broadcast AG für eine Ausnahmebewilligung für den Weiterbetrieb ohne Sanierung abgelehnt, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst. Messungen im März 2002 haben gezeigt, dass die Sendeanlage nach den Vorgaben der Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV) sanierungspflichtig ist.
Bis zum Abschluss der Sanierung darf der Sender nur noch mit einer maximalen Sendeleistung von 250 kW statt wie bisher 600 kW betrieben werden. Noch offen ist, ob und mit welcher Leistung der Sender unter Einhaltung der NISV-Grenzwerte ab 2009 betrieben werden kann. Im Moment fehlt für diese Prüfung die Mess- und Berechnungsempfehlung des Buwal für Rundfunksendeanlagen.
Die SRG SSR idée suisse werde jetzt analysieren, ob die Sanierung so überhaupt durchführbar sei, sagte Josefa Haas, Sprecherin des Medienunternehmens, auf Anfrage. «Es sind finanzielle, aber auch technische Fragen, die wir abklären müssen. Auch die Option Einsprache wird geprüft.» Laut Haas hat die SRG eine Ausnamebewilligung beantragt, da sie hofft, in den nächsten zehn Jahren auf den digitalen Sendebetrieb umzustellen. Der Mittelwellensender Beromünster würde so überflüssig. Neben Beromünster gibt es in der Schweiz noch je einen Mittelwellensender in der Romandie und im Tessin. Vergleiche auch Sender Beromünster: Weniger Leistung, weniger Strahlung
Freitag
09.01.2004