Das in Berlin domizilierte Filmunternehmen Senator Entertainment hat seine Insolvenz angekündigt. Der überschuldete Filmproduzent konnte sich in der vorgegebenen Frist nicht mit Banken und Investoren auf ein Rettungskonzept einigen und kündigte an, am Donnerstag beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu stellen, schreibt die «Financial Times Deutschland» am Donnerstag. Trotz Kinoerfolgen mit «Das Wunder von Bern» und «Good Bye, Lenin!» gelang es Senator nach eigenen Angaben nicht, innerhalb der gesetzlich festgelegten Frist ein Rettungskonzept mit Gläubigerbanken und Investoren unter Dach und Fach zu bringen.
Der Filmproduzent und Rechtehändler ist überschuldet, nachdem er wegen hoher Abschreibungen sein Grundkapital aufgezehrt hatte. Dies hatte das Unternehmen Mitte März mitgeteilt. Am Donnerstag endet die gesetzlich vorgegebene Frist von drei Wochen, innerhalb derer das Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen muss, wenn es keine Auffanglösung präsentieren kann. Die Marktschwäche in der Kinobranche und im Lizenzhandel führten bei Senator zu hohen Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie überwiegend ältere Titel aus dem Filmkatalog.
Gemäss einem Bericht des Berliner «Tagesspiegels» führt der Vorstand Übernahmegespräche mit einer im Filmfondsgeschäft engagierten Kommanditgesellschaft. Das Blatt zitierte den Vorstandschef des Senator-Grossaktionärs Effecten-Spiegel, Bolko Hoffmann, mit den Worten: «Der Investor ist sehr liquide und hat sich mit den Gläubigerbanken über eine Sacheinlage bei Senator geeinigt.» Dagegen teilte Senator mit, dass es eine derartige Einigung nach Kenntnis des Unternehmens bislang noch nicht gegeben hat. Effecten-Spiegel ist mit 10% an Senator beteiligt.
Donnerstag
08.04.2004