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Mittwoch
23.09.2015

Medien / Publizistik

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Zum 30. Todestag des Verlegers Axel Springer gab dessen medienscheue Ehefrau Friede Springer dem Deutschlandradio-Korrespondenten Stephan Detjen ein seltenes, erstaunlich offenherziges Interview.

Zur Weiterführung des Lebenswerkes ihres Mannes meint sie etwa: «Ich habe einfach diese Challenge, diese Herausforderung angenommen. Ich musste alles mühsam lernen, aber ich fühlte mich irgendwie verpflichtet, diesen Verlag zu erhalten, weiterzuentwickeln, weiterzumachen.»

Den exorbitanten Lebensstil mit Privatjets, Jachten und Luxusresidenzen braucht sie heutzutage nicht mehr: «Ich lebe eher ein zurückhaltendes, bescheidenes Leben, das ist mir eher vertrauter. Und ich fühle mich auch so wohler. Ich brauche diesen Riesenapparat nicht.»

Auch würde Friede Springer nie einen Artikel in den Zeitungen ihres Verlags kritisieren: «Ich bin ja nicht im operativen Geschäft. Ich bin ja im Aufsichtsrat. Der hat die Aufgabe, den Chefredakteur zu wählen, auszusuchen nach dem Vorschlag des Vorstands. Und er stellt sein Team dann zusammen. Da würde ich nicht sagen, also diesen Auslandskorrespondenten, den würde ich nicht nehmen, den mag ich nicht, so was gibt es nicht bei uns!»

Bis heute hat der Verlag Axel Springer zudem eine publizistische Unternehmensverfassung mit fünf Grundsätzen, die für die Medien dieses Hauses und für alle Journalisten verbindlich sind. Friede Springer meint dazu: «Also, jeder Redakteur muss bei uns diese Grundsätze unterschreiben. Und wir haben noch nie irgendwelchen Ärger gehabt oder dass jemand sagt, das unterschreibe ich nicht. Das gehört einfach mit...»