Über den ukrainischen Staatspräsidenten Wolodymyr Selenskyj erzählt man sich allerlei. Aber nicht, dass er nicht direkt wäre. So auch in Davos.
Laut Selenskyj erhalte Russland mehr und mehr Waffen von Nordkorea und dem Iran – für Europa bad news. Weiter meinte er, es gebe wohl kaum eine europäische Nation, die über eine genügend schlagkräftige Armee verfüge, um sich wirklich gegen Eindringlinge zu verteidigen.
Ob sich da die anwesenden Schweizerinnen und Schweizer auch angesprochen fühlten?
Die Bundespräsidentin Viola Amherd hatte angesichts dieser klaren Worte keine einfache Position. Zumal Selenskyj die Schweiz definitiv ansprach, als er dem Westen zögerliches Handeln, mangelnde Waffenlieferungen und die Schonung der russischen Nuklearindustrie sowie russischer Vermögen vorwarf. Viola Amherd versprach Unterstützung und Verbundenheit, um am Tage danach die Schweizer Neutralität zu betonen.
Laut Amherd bestünde diese im Vermitteln und nicht, so die Interpretation des Klein Reports, im Handeln.
Ähnlich diplomatisch redete auch der chinesische Premier Li Qiang. Dass beide, Amherd und Li Qiang, ähnliche Worte wählten, stärkt die Hoffnung auf einen Friedensgipfel in der Schweiz unter Anwesenheit der Ukraine und der VR China.
Angesichts der bisher verpassten schweizerischen Aussenpolitik sind dies durchaus good news.
Nicht dabei war diesmal Greta Thunberg oder überhaupt Aktivisten und Aktivistinnen, die in den Vor-Pandemie-WEFs gerne mal vereinnahmt wurden. Das WEF bleibt ein Netzwerk, ein Geschäft und ein Verhandeln unter sich – Öffentlichkeit und Medien sind dabei nur Zaungäste.